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Das Weltreise-"Tagebuch" der Därrs im Jahr 2007

26.12.07   Khao Lak

Durch Malaysia in Richtung Thailand
Der Campingplatz in Desaru liegt malerisch an der Küste, aber zu genau darf man nicht hinsehen. Der Strand ist verschmutzt, da hierher die Multi-Kulti-Gesellschaft Malaysias - Chinesen – Inder – Malaien, zum Picknicken und feiern kommen. Besonders nachts ist der Teufel los und Chinesen lassen lautstark nach dem zwei Uhr-Nacht-Picknick Kracher los um die Geister zu vertreiben und Glück herbeizuwünschen. Cordula und Jochen, deutsche Auto-Traveller, die wir hier mit ihrem Landrover treffen, sind schon seit vier Tagen hier und mussten schon nächtliche Picknicke mit Lagerfeuer vor ihrem Auto über sich ergehen lassen. Wenigstens kann man nach höflicher Anfrage Camper und Picknicker bitten, ihr Lager etwas weiter entfernt aufzuschlagen.
Nach etwas Erholung campen wir dann die Tage darauf wild an der Küste, aber auch hier müssen wir erst einmal rings um uns sauber machen und nachts um elf jungendliche Mopedfahrer abwimmeln, die unser Auto umrunden und rufen „is anybody here“, bis wir sie etwas sauer über die nächtliche Schlafstörung wieder weiter schicken. Die nächsten Tage verlaufen dann etwas ruhiger und bald hatten wir keine Scheu mehr in bezug auf nächtliche Lagerplatzsuche und fühlten uns auch sehr sicher in Malaysia. So standen wir z.B. in Melaka direkt beim Parkplatz der Touristeninformation in Ayer Keroh oder auch am Bahnhof von Ipoh mitten im Herzen der Stadt vor den Grünanlagen, oder sogar auf der Insel Penang, hinter Batu Ferringhi, an einem unbebauten Strandabschnitt direkt am Meer. Malaysia ist nicht unbedingt ein sauberes Land, aber die Freundlichkeit und das Problemlose Zusammenleben der verschiedenen Religionen ist angesichts der vielen Konflikte weltweit überraschend. Wir bestaunen in historischen Städten wie Melaka (Malacca) oder Georgetown die Kulturdenkmäler, Museen und verschiedenen Gebäude und Tempel (bzw. Moscheen) indischer, chinesischer oder malaiischer Herkunft. Die Natur im Land wir leider immer mehr vernichtet, denn weite Teile des Urwalds müssen Palmölplantagen, oder in den an sich wunderschönen Cameron Highlands Tee- oder Gemüseplantagen Platz machen, die mit reichlich Pestiziden Ungezieferfrei gehalten werden. Etwas anstrengend ist das feuchtheiße Klima mit fast täglichen Regengüssen und einer Temperatur bis zu 35 Grad Celsius, auch an der Westküste wo jetzt eigentlich Trockenzeit herrschen sollte. Aber das Klima schlägt auch hier Kapriolen wie in vielen Teilen der Welt. Selbst in Südthailand wo wir uns momentan zum 3. Jahrestages des Tsunami befinden, regnet es immer noch hier und da. 


12.11.07   Desaru

Von Australien über Singapur nach Malaysia
Die Verschiffung von Fremantle (Australien) nach Singapur klappt reibungslos. Lediglich die Auskunft des dortigen Spediteurs, dass wir unser Fahrzeug wenn es am Freitag ankommt (Feiertag in Singapur) sicher nicht vor Mittwoch aus dem Hafen frei bekommen, führt bei uns zu unnötigen Irritationen, denn wir haben bereits die Reise von Perth nach Singapur bis Montag den 8.11. pauschal samt Hotel von Australien aus gebucht. In Singapur heißt es jedoch wir können das Fahrzeug bereits am Samstag in Empfang nehmen. Der Wermutstropfen dabei ist jedoch, dass man das Fahrzeug durch Singapur schleppen lassen muss, denn die notwendige Genehmigung auf Singapurs Straßen an bestimmten Tagen fahren zu dürfen, wird durch einen elektronischen Chip geregelt, dessen Beantragung ebenfalls Zeit und Geld kosten würde. So beißen wir in den sauren Apfel, und werden bis zur Brücke die Singapur und Malaysia trennt geschleppt, dort, nachdem wir die Ausreisformalitäten in einem gigantischen wehrhaften Grenzgebäude abgewickelt haben, abgekoppelt und unserem Schicksal überlassen. Vom interessanten und schönen, aber überregulierten Stadtstaat Singapur wechseln wir in das moslemische Malaysia, dessen Bevölkerung und so auch die Grenzbehörden überaus freundlich sind. Da wir in der Lkw-Spur die hinter uns stehenden Fahrzeuge blockieren und keine Parkbucht vorgesehen ist, dürfen wir gleich weiter bis hinter die Grenzgebäude ins Land fahren. Der Zöllner wirft nur einen kurzen Blick durch die Tür in unseren MAN, dann sind wir drin. Da wir ohne Carnet einreisen wollten, geht auch das in Ordnung und um uns den Einreisestempel zu holen müssen wir von der falschen Seite von hinten wieder zu den Einreiseschaltern. Ein freundlicher Herr geleitet uns direkt ins Chefbüro und dort bekommen wir den Stempel in einer Minute. Lediglich bei den Gesundheitsfragen auf dem Einreisezettel müssen wir schwindeln, denn dort wird nach Erkältung, Husten etc. gefragt. Wir haben uns durch die Klimaanlagen während unseres Hotelaufenthaltes in Singapur und auf Bintang Island (Indonesien) eine Lungenentzündung geholt, die uns jetzt merklich schlaucht. In Johor Bahru der Grenzstadt, steuern wir gleich die erste Tankstelle an, da hier der Sprit nur umgerechnet 30 Cents kostet. Er indisch-stämmige Besitzer lädt uns gleich zum Tee und Kuchen in seiner Tankstelle ein, da er so ein Gefährt noch nie gesehen hat. Wir dürfen Wasser in unsere Tanks füllen und können alle Einrichtung wieder so umorganisieren, dass wir wieder startbereit sind. D.h. die Plane verstauen, Kisten von innen aufs Führerhaus, Reifen vom Führerhausdach nach hinten an die Rückwand befestigen, Koffer auspacken etc. etc. Wir übernachten gleich vor der Tankstelle und bekommen noch einen Brief des Besitzers, falls die Polizei nachfragt, dass wir berechtigt sind hier zu stehen.
Am nächsten Tag flüchten wir mit Fieber und sichtlich mitgenommen nach Desaru an die Ostküste, wo es einen der wenigen Campingplätze in Malaysia gibt. 


12.10.07   Perth

Von den Kimberleys nach Perth
Kurz nachdem wir Westaustralien erreichen, treffen wir auf zwei Aborigines Männer mit ihrem abgewrackten Geländewagen – sie haben eine Panne. Einer der Männer stoppt uns und wir helfen ihnen mit Wasser und Lebensmittel aus. Angeblich hängen sie hier schon seit gestern Abend, den leeren Bierdosen die am Boden liegen zu schließen, klingt das durchaus wahrscheinlich. Als wir gerade das Fahrzeug in Schlepp nehmen wollen, trifft eine befreundete Gruppe mit fünf Schwarzen ein, die nun für uns einspringen. Sie bedanken sich überschwänglich und stehen für ein paar Fotos Pose, dann geht es weiter zu unserem nächsten Ziel dem Wolf Creek Meteorit Crater, dem zweitgrößten Meteoriten-Einschlagskrater der Welt, nach demjenigen in Arizona, Der Krater ist recht beeindruckend und am netten Campingplatz am Fuße des Kraters, ein richtiges Buschcamp, werden wir mit einem prachtvollen Sonnenuntergang belohnt.
Eines der wichtigsten Ziele in Westaustralien ist der Purnululu-Nationalpark, bekannter unter dem Begriff Bungle Bungles. Die Bienenkorbartigen Felsformationen sind wirklich beeindruckend und besonders das Ende der Wanderung zur Cathedral Gorge, einem großen Felskessel mit einem Felsenüberhang und darunter liegendem Wasserbecken, umgeben von Palmen und roten, steil aufragenden Felswänden. Das dies ein heiliger Platz der Aborigines ist, lässt sich gut nachvollziehen. Auf weiteren Wanderungen durch fantastische Schluchten erschließen wir uns die verschiedenen Ziele im Nationalpark. Auf der Rückfahrt aus dem Park haben wir Reifenpanne Nr. 4, genau in einer Flusssenke die schwer einsehbar ist. Aber schnell sind andere Deutsche aus Reutlingen, ebenfalls mit eigenem Fahrzeug unterwegs zur Hilfe, kurz darauf auch noch die jungen Münchner mit ihrem MAN, mit denen wir zwei nette Abende am Campingplatz verbracht haben. So schnell gehen die Reifen dahin, dass wir froh sind, dass wir in Mount Isa zwei neue gekauft haben, in Perth brauchen wir dann noch einige neue Reifen. Da nun der Motor direkt beim Rad Luft ansaugt, wollen wir uns nicht auf die lange ungeteerte River Road durch die Kimberleys machen, denn keine der Werkstätten in der Nähe hat freie Kapazitäten, geschweige denn Teile. So geht es nur mit kleinen Abstechern direkt nach Broome an die Westküste. Das kleine Städtchen hat bezaubernde Strände und viel Tropencharme. Wir bekommen nach etwas Suche die passenden Teile und auch einen Ersatz für unsere Luftansaugung, extra gefertigt im Ofenrohr-Design, und die Werkstatt von Pinnacle Tours, die dasselbe MAN-Modell als Touri-Busse fährt, erledigt den Rest der verschiedenen Arbeiten wie Abschmieren, schweißen der Werkzeugboxaufhängung etc.
Da es nach mehreren Tagen in Broome in den Kimberleys über 40 Grad hat und die Regenzeit naht, verzichten wir auf eine Rückfahrt und steuern stattdessen den südlich gelegenen Karanjini-Nationalpark an, der ebenfalls tolle Schluchten und Wasserbecken zu bieten hat. Die Pilbara-Region, eine der Rohstoffreichsten in ganz Australien, ist das heißeste Gebiet Westaustraliens, aber bei uns klettert das Thermometer „nur“ auf 37 Grad. Die erfrischenden Wasserbecken und Wasserfälle in den engen Palmenschluchten sind der reinste Genuss, vor allem der Fern-Pool, der relativ leicht erreichbar ist. Einige der Wanderungen sind ganz schön anspruchsvoll, denn man muss sich seitlich an den Schluchtenwänden abstützen und sich an den Felsen über sprudelnden Wasserinnen entlang hangeln bis man z.B. zum Handrail-Pool gelangt, in den man nur über eine Stange und eine Schnur nach unten schlittern kann. Darauf verzichten wir gerne und werfen nur einen Blick in den Pool der in einem engen Felskessel liegt.
Nach dem anstrengenden Abenteuer folgt das beschaulichere Baden im nördlich gelegenen Millstream Park mit campen direkt am Flussufer, zuvor haben wir aber an der privaten Straße entlang der Eisenerzbahn Reifenplatzer Nr. 5, den wir wegen der laufenden Klimaanlage relativ spät registrieren und so der Reifen komplett zerfetzt ist. Nun sind alle Reifen aus Südamerika hinüber, bis auf die beiden nach Brasilien eingeflogenen auf der Vorderachse, die aber auch kaum mehr Profil haben.
Höhepunkt an Westaustraliens Küste ist der Cape Range Nationalpark mit dem 250 km langen Ningaloo-Reef, das sich ohne weiteres mit dem Great Barrier Reef messen kann. Hier kann man von diversen Spots und Campingstellplätzen im Park direkt von der Küste aus losschnorcheln und wird mit einer fantastischen Unterwasserwelt belohnt. Zwischen April und Juli kann man hier, als einen der wenigen Punkte weltweit, mit den Walhaien tauchen. Wir haben die Zeit verpasst, sehen aber direkt 100 m von unserem Camp entfernt bei Ebbe drei Schwarzspitzenhaie im Wasser herumschwimmen. Auch riesige Manta-Rochen gibt es hier, sowie Dugongs, die Seekühe, die wir aber beide nicht zu Gesicht bekommen.
Die weiteren Sehenswürdigkeiten entlang der schönen aber nur durch wenige Straßen erschlossene Küste entlang nach Süden, sind kaum der Rede wert, außerdem ereilt uns das kältere Klima im Süden, so dass das Baden endgültig für uns in Australien vorbei ist. Nach einer Woche erreichen wir Perth, unser Endziel in Australien, bevor es weiter nach Malaysia geht. 


10.09.07   Halls Creek

Von Darwin nach ins Rote Zentrum
Kurz nach unserer Rückkehr von München nach Darwin, mit Kurzaufenthalt in Dubai und Singapur, starten wir in den Süden. Unser Auto haben wir wohlbehalten abgeholt, bevor es auf die etwas über Tausend Kilometer lange Strecke entlang des Stewart Highway geht. Wir machen noch einen Abstecher in den schönen Litchfield National Park mit den Magnetischen Termiten Hügeln die streng von Nord nach Süd errichtet wurden und so einen natürlichen Sonnenschutz für die im Inneren lebenden Tiere bedeuten. Auch die wunderschönen, erfrischenden Wasserbecken in den Flüssen mit kleinen Wasserfällen als belebende Rückenmassage, genießen wir bei 35 Grad C ausgiebig.
Auf halber Strecke ins Rote Zentrum muss Klaus nach einem Reifenplatzer mitten in der Mittagshitze einen Reifen wechseln. In Afrika sind wenigstens immer sofort zahlreiche Helfer bei der Hand, hier muss er die schweißtreibende Arbeit alleine leisten. Wir haben mittlerweile drei Reifen in Australien verschlissen, in Nordamerika hatten wir keine einzige Reifenpanne.
Der erste Höhepunkt auf der etwas eintönigen Strecke sind die Marble Rocks, runde Granitfelsen von gewaltiger Höhe mit benachbartem Campingplatz. Hier gibt es putzige Rockwallabies die man bei der Morgentoilette zwischen den Felsen beobachten kann. Auch der Sonnenuntergang zwischen den Felsskulpturen ist nicht zu verachten.
Kurz vor Alice Springs zweigt eine Piste zu den East Mc Donell Ranges ab, wo wir uns bei den Agate Gem Fields mal einen Vormittag beim Edelsteinsuchen vergnügen. Hinterher wird die Achat-Ausbeute begutachtet und geschätzt. Viel Wert haben die Steine ungeschliffen nicht, aber es macht Spaß.
In den relativ wenig besuchten östlichen Mc Donalls Bergen gibt es alte Goldminen und Überreste der Städte sowie schöne Schluchten zu besichtigen, in denen man nette Wanderungen machen kann.
Alice Springs hat nicht so viel zu bieten, viele Souvenirshops und Galerien, Aborigines die in den Grünanlagen an der Todd Mall im Gras sitzen und weiter nichts zu tun haben, unzählige vorwiegend deutsche Touristen mit Mietmobilen und eine gute Versorgung auf dem Weg zum Uluru, wie der Ayers Rock nun heißt. Der Monolith ist nicht einfach so um die Ecke gelegen, sondern fast 450 km entfernt. Die Touristen stehen an einem bestimmten Aussichtspunkt am Abend Schlange um das wechselnde Licht der untergehenden Sonne, die auf den Berg fällt, einzufangen. Nach einer ausgiebigen Besichtigung der verschiedenen Stopps am Felsen, geht es am darauffolgenden Tag zu den Katja Tjutas, oder Olgas, 70 km entfernt. Dort wandern wir auf einem schönen, aber anstrengenden 7 km Rundweg durch die Felsknubbel aus Steinkonglomerat. Obwohl von der Entfernung her kürzer, dauert der Wanderweg entlang des Schluchtenrand des wiederum über 200 km entfernten Kings Canyon zeitlich länger, ist aber abwechslungsreicher. Die Sonne brennt tagsüber sogar in den Wintermonaten gewaltig, nachts ist es jedoch sehr frisch. Über die West Mc Donell Ranges und seine diversen Attraktionen wie Kratern Schluchten und Wasserbecken, geht es über Hermannsburg, einer ehemaligen deutschen Mission zurück nach Alice.
Von dort fahren wir über die Tanami-Road, einer gut ausgebauten 1000 km langen Wellblechpiste mit kaum Versorgung nach Westaustralien. Aber die Rüttelpiste hat seinen Preis, wir verlieren das Rohr der höher gelegten Luftansaugung, die Kontakte zur Batterie lösen sich, so dass wir zeitweise keinen Strom bekommen und die Aufhängung der außen liegenden Werkzeugbox brechen. So dass wir wieder mal eine Werkstatt brauchen. 


14.06.07   Darwin

Über den Savanna Highway nach Darwin
Über das Atherton Tableland geht es von Cairns hinauf zum Savanna Highway. Das touristische Bergland mit seinen herrlichen Kraterseen, Regenwald, mächtigen Feigenbäumen und romantischen Wasserfällen haben wir schon auf der Anreise nach Cairns bereist, zum Glück, denn nun ist die Gegend wolkenverhangen und regnerisch. So ist es auf fast 900 m in der grünen Almwiesengegend mit Holsteiner Kühen richtig frisch. Bald weicht der Regenwald und die Landschaft wird braungelbrot mit niedriger Eukalyptussavanne. Der Savanna Highway ist nicht wie der Name vermutet eine breit ausgebaute Straße, sondern eine meist einspurige Teerstraße mit Schotterseitenstreifen auf dem man ausweichen muss, wenn einer der bis zu 53 m langen Roadtrains mit vier Anhängern entgegenkommt. Diese Lkws mit vier Anhängern transportieren Schafe, Rinder, Bodenschätze, Sprit, alles was über weite Strecken transportiert werden muss und so in der großen Menge lukrativer wird. Abgesehen von einigen Kakaduschwärmen, darunter auch kohlschwarze Rabenkakadus mit roten Schwanzfedern und Kängurus, hat die Strecke nicht viel Attraktionen zu bieten. In Normanton findet man eine Replika des größten Krokodils, das weltweit gefangen wurde – 8,65 m – wir können es angesichts der riesigen Ausmaße kaum glauben, dass so ein Riesentier tatsächlich existiert haben soll.
Von hier müssen wir nach Süden abbiegen, denn in der Bergbaustadt Mt. Isa gibt es die passenden Reifen für unseren MAN zu einem einigermaßen günstigen Preis. Zusätzlich lassen wir dann noch die Verbindungsstange zum Rahmen schweißen, auf dem unser Aufbau ruht. Diese haben wir bereits in Mexiko zweimal schweißen lassen und sie ist jetzt nach dem Pistenfahren am Cape York wieder fast durchgebrochen. Die Werkstatt in Mt. Isa geht die Sache professioneller an und setzt gleich ein komplett neues Verbindungsstück zum Rahmen ein. So ist nach eineinhalbtägiger Arbeit unser Fahrzeug hoffentlich für den Rest der Reise wieder Pistenfest.
Von der Bergbaustadt geht es nach Nordwesten in den Budjamulla-Lawnhill Nationalpark, wo in Riversleigh sensationelle Fossilien australischer Urtiere gefunden wurden. In Mt. Isa konnten wir uns im kleinen Museum etwas informieren und hier auf einem Rundgang einige der Fossilien wie Teile einer Schildkröte und eines Krokodil im umgebenden Stein eingebettet sehen. Einer der hier gefundenen Urtiere war eine Art Löwe, der aber mehr mit dem Wombat verwandt ist als mit dem afrikanischen Raubtier und eine vergrößerte Version des tasmanischen Tigers in Leopardengröße. Weiter nördlich in der Lawnhill Region des Parks gibt es in der Savanne ein canyonartiges Flusssystem mit Palmenvegetation und herrlichen Badetümpeln ohne Salzwasserkrokodile, Kajakvermietung sowie Wasserfälle und Wanderwege.
Auf der einsamen Fahrt von dort zum Kingfisher Camp und zu Golf von Carpenteria hüpfen uns zahlreiche rote Riesenkängurus über den Weg, außerdem Wildpferde und Schwärme schwarzer und rosa Kakadus kreuzen unseren Weg. Die weitere Strecke durch den Busch ist vergleichsweise fade und nur die etwa alle drei- bis vierhundert Kilometer anzutreffenden Roadhouses bieten eine kleine Abwechslung. Hier kann man meist einen kleinen Laden finden, tanken, campen und essen.
Erstes Highlight im Northern Territory sind die heißen Quellen von Mataranka mit angeschlossenem Pub und Campground. An mehreren Quellen der Region – gespeist durch das 32 Grad warme Grundwasser kann man herrlich baden, besonders abends und morgens wenn es zum beginnenden Winter schon etwas kühl ist.
Es folgen die touristischen und gut besuchten „Musts“ des Northern Territory – Katherine Gorge mit Bootsfahrt durch die Schluchten und der Kakadupark mit den zahlreichen Wassertümpeln- den Billabongs, in denen sich viele „Saltie“s tummeln. Besonders eindrucksvoll für uns war der Kampf zweier rivalisierender Krokodile im Abendlicht am Billabong von Yellow Water, bei dem die Kroks bis zu einem Meter aus dem Wasser sprangen und mit der Brust aufeinander prallten. Auch die Aboriginalmalereien im Park bei Ubirr sind lohnenswert sowie das Aboriginal Cultural Center nahe Yellow Waters.
In Darwin machen wir unser Auto am gepflegten Big 4 Campingplatz sauber und stellen es bei der MAN-Werkstatt in der Nähe für zwei Monate unter - denn wir fliegen über Singapore und Dubai nach München zum Heimaturlaub. 


25.05.07   Cairns

Von Brisbane zum Cape York
Queensland mit seinen zahlreichen Zuckerrohrfeldern entlang des Pacific Highway, der meist weit weg von der Küste führt, wird nur im Norden etwas interessanter, außer man macht immer wieder Abstecher zur Küste, die aber dann um so touristischer ist. So sind die Strände rund um Noosa Heads wunderschön und das Städtchen hat Flair, aber es ist was für Strandurlauber, Outback sucht man hier vergeblich. Etwas abenteuerlicher wird es dann auf Fraser Island, der weltgrößten Sandinsel, die man nur mit Geländefahrzeug bereisen darf.
Schon auf dem Festland bevor man zum Inskip Point fährt, muss man sich ein Permit und eine Campinggenehmigung beim Nationalparkbüro oder nach Dienstschluss um vier Uhr beim örtlichen Supermarkt besorgen. Das Queensland-Camping-Vorbuchungssystem für die Nationalparks ist umständlich und schwer verständlich, denn man muss das Permit bzw. die Campingplatzreservierung zu Dienstzeiten der Büros per Internet oder telefonisch reservieren und kann nur in den seltensten Fällen vor Ort direkt zahlen oder Selbstregistrierung machen. Hier klappt es dann dank des offenen Supermarktes, dass wir am Inskip Point mit Blick zur Fähre nach Fraser Island campen dürfen und auch die kleine Gebühr von 4,50 A$ pro Person für das Campen auf Fraser Island im Voraus entrichten sowie das Fahrzeugpermit erwerben können, das dann ein Monat gültig ist. Diese Fähren sind nur 15 Min uten unterwegs und entlassen einem dann am Sandstrand den man bei Ebbe befahren kann. Es gibt zwar im südlichen Bereich eine Inlandsroute – falls keine Ebbe herrscht – aber die führt kurvig durch dichten Wald – zu eng für unser Fahrzeug. Die Strandroute 160 km entlang der Ostküste ist wunderschön und es gibt alle drei Kilometer zum Campen ausgewiesene Zonen am Rande des Buschwaldes. Hier trifft man dann auch auf Dingos, die hier geschützt sind, aber vor denen auch gewarnt wird, weil vor wenigen Jahren ein 8 jähriger Junge von den Wildhunden getötet wurde. Das besondere an Fraser Island sind seine Süßwasserseen mit herrlichem Sandstrand, die man auf tief ausgefrästen Sandpisten durch den Urwald mit 25 m hohen Bäumen erreicht. Die ganze Insel ist Naturschutzgebiet und gut besucht. Vorwiegend mieten sich junge Leute zu 9-10er Gruppen einen Toyota Landcruiser und erleben dabei ein wenig Abenteuer. Wir genießen drei Tage mit Baden, wandern und Off Road entlang der Küste und setzen dann vom Westufer in Richtung Harvey Bay über. An der Carmila Beach, wiederum mit kostenlosem Campingplatz, genießen wir zwei Tage Strand bevor wir im Eungella Nationalpark die putzigen Schnabeltiere beim Schwimmen beobachten. Hier im Inland ist weit weniger Trubel und der Park mit seinen klaren Flüssen, Wasserfällen und dichtem Regenwald ist ein lohenswerter Kontrast zur turbulenten Küstenregion. In Cairns buchen wir bei Compass Tours eine preiswerte Schiffstour hinaus zum Great Barrier Reef und sind froh dass draußen das Wetter besser wird so dass wir bei blauem Himmel aber noch unruhigem Wasser mit Wellengang Schnorcheln können. Besonders schön ist das Tauchen mit den Wasserschildkröten, die hier so zahm sind, dass man sie streicheln kann. Ein unvergessliches Erlebnis.
Die 1000 km Fahrt hinauf zum Cape York, der Nordspitze Australiens, wird für viele Leute zum ultimativen Off-Road Higlight hochgestylt, ist aber bei weitem nicht so abenteuerlich, wie vermutet. Lediglich die Vorstellung, dass die Halbinsel nur von Mai bis November bereisbar ist, weil zur Regenzeit alles unter Wasser steht, weckt Abenteuer-Feeling. Ansonsten geht es durch Urwald, Savanne und sogar Halbwüstenregionen“ immer in sanften Wellen bergauf und bergab durch Flussfurten an denen man nicht aussteigen sollte: Krokodilgefahr! Die „Salties“, bis zu 7 m große Salzwasserkrokodile sind in den Flüssen und an den Küsten des Nordens heimisch. Etwas harmloser sind die „Freshies“, die Süßwasserkrokodile die weniger aggressiv sind und nur zwei Meter lang werden. So kommt man nach tagelanger Fahrt am Kap an und steht am wunderbaren Sandstrand zum campen, aber man darf bei 32 Grad C nicht baden! Zu gefährlich meinen die Verantwortlichen und Hobby-Fischer – die hier besonders zahlreich sind – denn in den Flüssen kann man den schmackhaften bis 1,50 großen Barramundi fischen, den auch die Krokodile schätzen. So sieht man auf Cape York mehr Geländefahrzeuge mit Boot als mit Campingaufbau – allenfalls ist ein Zelt im Anhänger integriert oder ein Dachzelt auf der Kabine angebracht, - oder man schläft gleich im Swagman, dem Schlafsack der Wanderarbeiter mit integrierter Liegematte und Regenschutz – als waltzing Matilda im bekanntesten Countrysong Australiens besungen. 


18.04.07   Brisbane

Von Sydney nach Brisbane
Kurz vor Ostern verlassen wir Sydney, denn endlich ist unser Man wieder startbereit.
Über die Blue Mountains geht es nach Newnes im Süden des Wollemi Nationalpark wo am am kostenlosen Campground auf der Waldwiese Hochbetrieb herrscht. Alle Arten von Geländefahrzeugen und Pkws samt Campingausrüstung sind hier zu bewundern und wir können schon ein wenig Vorgeschmack auf das Outback-life gewinnen. Jedermann sitzt samt Kind und Kegel vor dem Lagerfeuer, nur Hunde dürfen nicht mit, wie immer in den Nationalparks. Das Hinterland New South Wales ist recht lohnenswert, denn es gibt zahlreiche Nationalparks abseits des Stadttrubels wo man die Natur mit Papageien, Kakadus und Kängurus genießen kann. So im Wollemi-, Blue Mountains-, Goulburn River und im Warrumbungle Nationalpark. Letzterer hat sogar noch ein paar Kletterhighlights zu bieten wie steil aufragende Vulkanschlote á la Rumsiki in Nordkamerun. Wir begnügen uns mit einer schönen Wanderung um einen der Kegel bzw. fast hinauf, welche bereits mit dreieinhalb Gehstunden – ausgeschrieben „for advanced Bushwalkers“ genug Herausforderung für mich ist.
Im Park sehen wir zum erstenmal eine nennenswerte Anzahl an Kängurus und natürlich auch zahlreiche Vögel wie Papageien oder Kookaburras, deren dreckiges Gelächter abends weit über den netten Campingplatz hallt. Der Vogel mit dem einprägenden Lautspiel heißt auch auf deutsch „lachender Hans“ oder Jägerliest. Am wunderbaren kostenlosen Stellplatz am Gwydir River sieht man dann alle Arten von Papageien die Australiens Osten zu bieten hat, wie Galah oder Rosa Kakadu, Gelbhaubenkakadu, Loris aller Arten und auch den wunderschönen grünroten Kings Parrot. Auch richtige Urwälder gibt es noch in NSW wie den Dorrigo Nationalpark, der zum Weltkulturerbe zählt und inmitten des dichten Regenwaldes nicht nur Leierschwänze sondern auch Waldtruthähne beherbergt. Die schönen Wasserfälle entlang des Rundweges sind eine willkommene Abwechslung auf der Wanderung durch den Bergregenwald. Von hier geht es wieder an die Küste zum Bundjalung Nationalpark mit herrlichen Stränden und auch einem kleinen Schnorchelrevier und weiter nach Queensland und dessen Hauptstadt Brisbane.
Hier treffen wir sowohl Freunde aus Sydney wieder wie auch Lutz Fehling, einen alten Freund aus der Globetrotter Szene, der hier lebt. Er ist Reiseleiter und hat ein Buch zur tier- und Pflanzenwelt Australiens geschrieben, das er uns auf unsererer weiteren Reise ein treuer Begleiter wird. 


28.03.07   Sydney

Sechs Wochen Sydney, so lange haben wir uns den Stadtaufenthalt in der größten Stadt Australiens nicht vorgestellt! Aber unser Problem mit dem Getriebe, das sich bereits auf der Baja California / Mexiko bemerkbar gemacht hat, stellte sich hier in der MAN-Vertretung in Blacktown, im Westen der Stadt, als Totalschaden heraus und so musste ein generalüberholtes Getriebe in Europa besorgt werden. Nach einer Woche Wartezeit in einer der schönsten Städte der Welt, traf unser MAN im Hafen in der Botany Bay ein. Sowohl der Zoll als auch die Quarantäne waren kein Problem (dank gründlicher Innen- und Außenreinigung in L.A.), aber das Entladen des Schiffs dauerte eine geschlagene Woche. Zusätzlich hatten die Leute von der Spedition in Long Beach das Fahrzeug auf eine Palette gestellt, deren Vorder- und Rückwand nicht wie sonst bei den Flatracks nach außen geklappt werden und als Auffahrtsrampe benutzt werden kann, sondern eine die nach innen geklappt wird. Wie das Fahrzeug dort hinauf kann wissen wir nach wie vor nicht, aber in Sydney mussten wir extra einen Kran bezahlen, der unseren MAN von der Palette hob. Das hat die ohnehin schon sehr teuren Verschiffungs- und Abwicklungskosten noch deutlich erhöht. Nach den Erfahrungen können wir allen Australienreisenden nur raten ihr Fahrzeug irgendwo einzulagern und in Australien ein Reisefahrzeug zu kaufen und wieder zu verkaufen. Das käme zumindest bei der Größe unseres Fahrzeugs erheblich billiger.
Nichts desto trotz genießen wir die Zeit im sommerlichen Sydney mit Baden, Stadtbesichtigungen, Ausflügen und vielen Hafenrundfahrten mit den kleinen Fähren die im Sydney Harbour-Bereich überall herumkurven. Drehscheibe aller Verkehrsaktivitäten ist der Circular Quay nahe des Operhauses, wo die Busse, die Fähren und Züge halten. Dorthin haben wir mit dem Schiff von unserem gemieteten Appartement in Neutral Bay aus nur acht Minuten Fahrzeit, so dass wir uns eine Wochenkarte kaufen mit der wir unbegrenzt im Großraum Sydney mit Bahn, Bus und Fähre herumfahren können. Aus dem siebten Stock unserer Bleibe haben wir einen herrlichen Blick auf die Neutral Bay und Cremorne Bay, zu beiden Seiten Wasser und auch noch einen großen Pool für die Hausbewohner im tropischen Garten. Als zusätzliches Schmankerl statten uns fast täglich die Gelbhaubenkakadus und die Regenbogenloris an unserem Fenster einen Besuch ab.
Ende März ist es dann endlich soweit, dass unser Getriebe eintrifft und wir dann kurz vor Ostern wieder auf Fahrt gehen. 


10.02.07   Hawaii

Endlich ist unser Fahrzeug auf dem Schiff "MS Sonderburg", das am 31.1. von Long Beach Californien in Richtung Sydney Australien ausläuft, verladen. Bereits zehn Tage vorher mussten wir aus organisatorischen Gründen den Lkw bei der Spedition abgeben und vertreiben uns nun die Zeit mit der Besichtigung von Los Angeles und Umgebung sowie der Recherche nach preiswerten Flügen nach Sydney.
Über das Internetreisebüro Expedia buchen wir zwei Flüge mit Hawaiian Airlines für sage und schreibe 404 US$ pro Flug (inkl. Steuern) bis nach Sydney. So machen wir es uns noch zehn Tage auf den Inseln gemütlich, wobei wir allerdings im amerikanisierten Honolulu mit seinen Wolkenkratzern und dem überfüllten Strand von Waikiki nur zwei Tage bleiben. Die sind mit Umrundung der Insel Oahu auf der Honolulu liegt, einer kleinen Wanderung auf den Krater am Stadtrand und Kurzbesichtigung der Stadt auch schnell vorbei. Danach steuern wir Hawaii die größte Insel, deshalb auch Big Island genannt, an. In nur 35 Minuten Flug trägt uns Aloha Air über einige weitere Inseln bis wir in Hilo runtergehen. Die Hawaii-Inseln sind durch Meeresvulkane entstanden die sich wie eine Kette vom Norden der pazifischen Platte oder dem sogenannten "Ring of Fire" nach Süden zieht. Am Ende dieser Kette haben sich die tropischen Inseln mit den aktivsten Vulkanen der Welt gebildet. Seit über zwanzig Jahren fließt aus dem Pu o´o, einem kleine Seitenvulkan des Viertausenders Mauna Lea ein Lavastrom ins Meer. Erst an der Oberfläche, jetzt durch ein Lavatunnel. Vom obligatorischen Helikopterflug sieht man dort, wo die Lava durch den Tunnel läuft nur Rauchschwaden, aber gelegentlich entzünden sich auch kleine Bauminseln die zwischen den erkalteten Lavaströmen stehen geblieben sind durch die Hitze die aus der dünnen Schicht über der flüssigen Lava und durch Spalten dringt. Dort wo die Lava dann aus dem Tunnel ins Meer fließt, sieht man einen dünnen roten Strahl, der sich ins Meer ergießt und rings herum zischt und dampft es, dass man schon genau schauen muss um die glühende Lava dazwischen zu sehen.
Die Insel wird durch zwei Viertausender unterteilt, den Mauna Lea und den Mauna Kea, dazwischen verläuft die Saddle Road, über die man von Hilo über weite Lavafelder hinüber in den Westen, ins touristische Kona kommt. Durch die hohen Berge hat sich eine Wetterscheide gebildet, die dafür sorgt, dass es im Südosten meistens feucht ist und sich ein Bergregenwald mit tropischen Farnbäumen gebildet hat, während der Westen meist sonnig und grün, der Nordwesten sogar wüstenhaft ist. Wir verbringen unsere Zeit in einem gemieteten Cottage direkt am Meer bei Kapoho und erkunden von hier aus die Insel. Von unserem Balkon können wir die Wale, die jetzt im Winter entlang der Ostküste entlang ziehen, beobachten. Neben der Wanderungen im Vulcano Nationalpark und dem Hubschrauberflug, eines der eindruckvollsten Erlebnisse unserer Nordamerikatour. 


24.01.07   Mexico

Durch den Kupfercanyon und hinüber zur Baja California Nordmexico entlang der industrialisierten Küste gefiel uns gar nicht, so dass wir beschlossen, doch mit dem Auto nach Creel, dem Ort nördlich des Kupfercanyons zu fahren und nicht mit dem Zug von Los Mochis aus. Auf engen Straße durch schöne bewaldete Berglandschaften ging es hinauf auf 2400 m zum Aussichtspunkt Divisadero südlich von Creel, wo auch die Züge halten. Hier hat man den besten Ausblick in die Schlucht, der zwar beeindruckend ist, aber uns angesichts der vielen wunderbaren Schluchten in den USA nicht vom Hocker riss.
Durch die Sierra Madre Occidental ging es dann über Guanacochi hinüber in Richtung Hidalgo de Parral. Über eine vermeintliche Abkürzung fuhren wir auf der Mex 24 in den Süden und wollten über eine ca. 100 km lange Pistenverbindung Cuilican am Golf von Mexiko erreichen. Jedoch endete unsere Fahrt im Wald auf immer enger werdenden Pisten, wo man Holz-Lkw ausweichen muss, nach ca. 250 km Teerstraßen und ca. 80 km Pistenfahrt, weil wir uns eines morgens mit einer Gruppe bewaffneter junger Männer (Zivilisten) konfrontiert sahen, die offensichtlich herausfinden wollten, was wir hier zu suchen hatten. Wir waren unwis-sentlich ins Drogengebiet geraten. Da wir ohnehin bereits aufgrund der schlechten Strecke und eintretenden Regenfalles wegen, den Rückzug angetreten hatten, entspannte sich die Lage und wir konnten ungehindert wieder nach Norden auf die Teerstraße zurück fahren und erreichten dann mit Umweg über Durango bei Mazatlan den Pazifik. Dort erholten wir uns erst mal von dem Schrecken und setzten nach ein paar Tagen von Los Mochis etwas nördlicher auf die Baja California über, die sich als Halbinsel von Kalifornien nach Süden erstreckt.
Von Los Mochis ist die Fähre deutlich günstiger als von Mazatlan, zumal wenn man wie wir, mit dem Lkw-Tarif abgerechnet wird.
Weihnachten und Silvester verbrachten wir auf der südlichen Baja am Strand bei Los Barriles, einem Eldo-rado für Windsurfer. Auf der Baja California gibt es zahlreiche offizielle und inoffizielle Campingplätze, wo bei letzterem die Landbesitzer nur einen geringen Betrag abkassieren kommen, aber weitere Einrichtungen fehlen. Es gibt aber auch wunderbare einsame Plätze direkt am Strand, wenn man nördlich von La Paz die Küste entlang fährt und hinüber zur Hauptstraße quert. Vielfältige Kakteenvegetation wechselt sich mit Pal-mentälern in den Senken ab, die ans südliche Marokko erinnern. Nur kleine Ranchitos, Kleinbauernhöfe, trifft man unterwegs. Zurück auf der Teerstraße ist der Verkehr stark, die Straßen sind eng und ohne Seitenstreifen und fallen links und rechts steil ab. Einem LKW auszuweichen ist mühsam und zahlreiche Kreuze an der Straße erin-nern an schlimme Unfälle auf dem Weg nach Norden. Über Tecate einer kleinen und angenehmen Grenze geht es wieder hinein in die USA, wo wir wiederum eine 3montagige Aufenthaltsbewilligung bekommen.
Wir werden aber nur wenige Wochen bleiben, denn unser Fahrzeug geht Ende Januar aufs Schiff nach Sydney, während wir mit dem Flugzeug mit Stopover in Hawaii eine Woche vorher eintreffen werden.

 

www.thuraya.de www.expeditionstechnik.de www.daerr.net


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