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Niger - Information für Wüstenreisen

zuletzt inhaltlich bearbeitet: 04.05.2002


Wodtcke, Anne; Göttler, Gerhard; Baur, Thomas
Westafrika – Band 1 Sahelländer
Mauretanien, Mali, Niger, Burkina Faso, Senegal, Gambia
Über 250 s/w-Fotos, 3mal achtseitiger Farbbildteil, 40 Stadtpläne und Karten, viele Hintergrundberichte, Register, Glossar, Griffmarken, Karten- und Seitenverweise, 720 Seiten, 5. Auflage 1999
ISBN 3-89662-001-0 DM 47,80 / SFr 45,80 / ÖS 349,00

Aktuelle Informationen über NIGER.

Tour Operators in Agadez

Am 23. April 2002 fand im City-Hilton in München eine Niger - Tourismus-Konferenz statt, an der ich teilnehmen konnte. Ich will hier die wichtigsten Punkte zusammenfassen.

Ergebnis der Niger-Tourismus-Konferenz vom 23. April in München:
Der Tourismusminister Rissa AG Boula wurde wiederholt auf die Sicherheitslage im N - Niger angesprochen und gab dazu folgende Auskünfte:

  • Der Tourismus in den N - Niger ist reglementiert, das Bereisen des Air-Gebirges und der Ténéré - Wüste ist nur in Begleitung eines Führers einer anerkannten Agentur aus dem Niger, also aus Agadez zulässig.
  • Einzige Grenzübergänge zur Einreise in den Norden des Niger sind Assamakka, von Algerien kommend und Madama von Libyen kommend.
  • Die Einreise aus Djanet kommend ist nur in Ausnahmefällen möglich. Dazu muss die Botschaft des Niger und das Tourismus-Ministerium in Niamey konsultiert werden, welche darüber informieren, ob und unter welchen Bedingungen dort eingereist werden darf.
  • Die Rebellenbewegung FARS aus Orida wurde im Herbst 2001 zerschlagen
  • Es werden Patrouillen zum Schutz der Touristen im Air-Gebirge und Djado Plateau gefahren
  • Es sind permanent besetzte Posten in Temet und Orida eingerichtet worden

Schlüsse:
Es wäre zwar wünschenswert, aber unrealistisch zu glauben es sei einem der ärmsten Länder der Erde möglich ein so großes Gebiet wie den N - Niger lückenlos zu überwachen. Die totale Sicherheit gibt es nicht, nicht in New York, nicht im Pentagon, nicht an deutschen Schulen und nicht im N - Niger. Deshalb ist es erforderlich, dass Reisen in das Air-Gebirge und die Ténéré in Begleitung eines geeigneten Führers von einer Agentur in Agadez und in Besitz einer Genehmigung, dem "Feuille de Route" erfolgen.

Anreise:
Es bietet sich an von Tunesien über O - Algerien bis Djanet zu fahren, dann die attraktive Südumfahrung des Hoggar - Gebirges zum Grenzort In Guezzam in Algerien zu wählen und von dort weiter über Assamakka nach Agadez zu gelangen. Für die Strecke Assamakka - Arlit - Agadez ist keine Genehmigung erforderlich.

Rückreise:
Wenn die Agentur in Agadez dem zustimmt, so können es erfahrene Wüstenreisende verantworten vom Adrar Bous direkt nach Algerien auszureisen und die formale Einreise nach Algerien in Djanet vorzunehmen.
Kontakt zum Tourismus-Ministerium: Mr. Boulou Akano, Directeur, Tel. 00227-736522/23, Fax. 00227-732387
Kontakt zur Botschaft des Niger in Bonn: Botschaftsrat Adamou, Tel. 0228-3502782
Kontakt zu erfahrenen Veranstaltern in Deutschland: SARO Expedition: Tel. 08031-32758, SUN-TOURS: Tel. 06447-92103
Kontakt zu einer erfahrenen Agentur in Agadez mit sehr guten Verbindungen: "Le Pèlerin du Désert" Mr. Elkontchi Aoutchiki, POB 181, Agadez, Niger, Tel. 00227-440586, Mobil: 00227-972452, Fax. 00227-753790, THURAYA-Telefon ab 18h: 0088216-22770464, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! , Korrespondenz in Englisch oder Französisch.

Der N - Niger gehört zu den ärmsten Regionen der Erde, die Bevölkerung hat keinerlei Zugang zur Krankenversorgung, zu Medikamenten, zu ausreichender Kleidung, zu Schulbildung, zu sauberem Wasser, zu Elektroversorgung, zu hinreichender Ernährung, zu Sicherung gegen Korruption, Verbrechen. Das Leben gleicht weithin dem Endstadium der Verelendung. Jede Hilfe, sei es in Medikamenten gegen Bindehautenzündung, Schmerzen, Verdauungsproblemen, Zahnproblemen, Verbandsmaterial, Decken, Kleidung, Schuhen, Säuglingsnahrung ist dringend erforderlich und wird ständig angefragt bzw. gefordert.

Der N - Niger ist praktisch völlig auf sich selbst gestellt, die Zentralregierung aus Niamey schickt Steuereintreiber, aber keine Hilfe.

Wer zu ärztlicher Versorgung qualifiziert ist kann für mehrere Wochen auf privater Basis Hilfe leisten. Er muss Medikamente und Gerätschaften mitbringen, den Flug bis Agadez selbst bezahlen, wird dann aber kostenlos mittels qualifizierter Eigeninitiative der Reiseagenturen aus Agadez durch das Air-Gebirge und die Ténéré in die Dörfer gebracht. Hier ist Hilfe bringen angesagt, nicht Geld verdienen. Wer Interesse hat wendet sich bitte in französischer Sprache direkt an die Agentur "Pélerin du Désert", Inhaber Ekontchi Aoutchiki, Tel. 00227-440586, Fax. 0027-440586, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! . THURAYA: 0088216-22770464 (ab 18h). Sein Vater Mohammed Aoutchiki hat bei Iférouane eine Nomadenschule neu gegründet. Sie hat derzeit 22 Schüler und eine Schülerin. Auch für diese Schule ist Hilfe jeder Art dringend erforderlich, da der Staat keinerlei Mittel für solche Schulen zur Verfügung stellt. z.B. ca. 25 einfache Wolldecken für die Schüler wären sehr wichtig.

Wer das Air - Gebirge und/oder die Ténéré besuchen möchte muss unbedingt vor der Abreise eine Reiseagentur in Agadez kontaktieren um dort einen Führer zu buchen und eine Fahrgenehmigung, das Feuille de Route zu erlangen. Eine der dortigen qualifizierten Agenturen heiße Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! . Es sind im Air und der Ténéré z.T. erhebliche Schwierigkeiten zu erwarten, wenn man ohne Führer und ohne diese Genehmigung angetroffen wird. In diesem Zusammenhang ist der folgende Reisebericht von Richard Washington sehr interessant.

Die Ausreise aus Al Kartun/Libyen in Richtung N- Niger ist möglich, wenn man sich über Mohammed Tahar im alten Italienischen Fort in Al Katrun abfertigen lässt.

Die Ausreise aus Djanet/Algerien ist derzeit offiziell nicht möglich, die Polizei fertigt zwar zu Ausreise ab, nicht aber der Zoll. Reist man ohne Zollabfertigung aus, so machen Polizei - Patrouillen offensichtlich kein großes Problem. Siehe ebenfalls den Reisebericht von Richard Washington. Zu überlegen ist auch die Möglichkeit von Djanet die Südroute um das Hoggar- Gebirge über Sebent nach In Guezzam zu fahren. Die Route ist sehr attraktiv, aber nicht markiert und über ca. 800km ohne Versorgung. Weitere Option ist von Djanet die 260 km zur Grenzstation Tin Alkoum in Richtung Libyen zu fahren, dort die offizielle Ausreise zu machen, dann aber nach Süden in den Niger abzubiegen. Wichtig: Feuille de Route aus dem Niger erforderlich.

Die Einreise in den Niger muss von Al Katrun und von Djanet kommend über Madama/Niger erfolgen.

ABIDJAN, 21 September 2001 (IRIN) - The head of the rebel Saharan Armed Revolutionary Forces (FARS - Forces armees revolutionnaires du Sahara) in Niger has died in violent clashes with government forces near the Libyan border, AFP reported state radio as saying. The report said FARS leader Chahayi Barkaye was killed just over a week ago. There were no details of other casualties but, according to the radio, 12 rebels were captured during the two-hour confrontation between government forces and several hundred rebels. The army recovered sixteen 4x4 vehicles - some equipped with heavy machine guns - rocket launchers, anti-personnel mines, assault rifles and communications equipment, the radio said. FARS is the only group which has refused to disarm in keeping with a peace accord signed by the government and Tuareg and Toubou rebel groups in 1995, AFP quoted a military source as saying. The agreement gave amnesty to all those involved in the war, which began in the early 90s, while demobilised rebels were to be integrated in the army and public service. However some fighters, disappointed by the slow implementation of the accord, resumed attacks on military targets in 1997 until a new peace deal was signed later that year.

An der Grenze zwischen Burkina Faso und Niger kann man das Visum für den Niger für 200 FF bekommen.

In Sebha/Libyen gibt es ein Konsulat des Nigers das Visa erteilt. Visa für Niger kann man auch in Al Katrun/ Libyen bei der Reiseagentur von Mohamed Tahar bekommen. Er ist in der alten italienischen Festung unter dem Sendemasten anzutreffen, wo er eine Auberge mit Camping betreibt.

In Tamanrasset / S- Algerien ist ein Visum für den Niger zu bekommen.

Frühjahr 2000: Zur Einreise in den Niger über Assamaka wird ein Carnet benötigt. Ersatzweise kann an "Zockpoint" in Assamaka ein "Carnet de Transit Routier" zur Weiterreise bis Niamey ausgestellt werden. Die Gebühren in Assamaka belaufen sich insgesamt auf ca. 100€. (Stand Frühjahr 2000).

 

www.thuraya.de www.expeditionstechnik.de www.daerr.net


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