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Satellitentelefon auswählen, erwerben, mieten, betreiben

Tagesaktuelle  Information finden Sie hier: www.expeditionstechnik.de.

Die Satellitenkommunikationsnetze Inmarsat, Iridium und Thuraya im Vergleich

  
 

Bild 1: THURAYA SO-2510 in Laos 2008
Bild 2: Thuraya XT in Tamil Nadu/Indien 2009
Bild 3: das IRIDIUM Satellitennetz
Bild 4: INMARSAT IsatPhone Pro
Bild 5: IRIDIUM 9555 im Hochgebirge
Pressebilder: sind hier zu finden.

 
Neueste Satellitentelefone "Handys", Stand Juli 2010:

1) links: "IsatPhone Pro" des Netzbetreibers INMARSAT
2) mitte: "Iridium 9555" des Netzbetreibers IRIDIUM
3) rechts: "Thuraya XT" des Netzbetreibers THURAYA
 

Achtung: Alle unten genannten Preise sind Richtwerte zum Vergleich der verschiedenen Systeme. Die Preise können nach MwSt.-Satz, $-Kurs und Händlerkalkulation variieren.
Tagesaktuelle Angaben zum  Verkauf und Vermietung von Satellitentelefonen und Geräten zur mobilen Datenübertragung per Satellit finden Sie unter diesem Link.

A) Welches Satellitenlefefon ist richtig für mich?

Zunächst stellt sich die Frage der Netzabdeckung, also wo muss es überall funktionieren und da hat das IRIDIUM-System klar die Nase vorn. Es geht auf der ganzen Erde, einschließlich der Polargebiete. Iridium ist jedoch am teuersten in jeder Hinsicht.
Auf dem bewegten Boot zahlt sich der Vorteil von Iridium aus, dass die Antenne nicht auf einen bestimmten Satelliten auszurichten ist.
Wer die Polargebebiete nicht benötigt, aber den Rest der Erde komplett, ist mit INMARSAT preiswerter bedient. INMARSAT verursacht zwar nennenswerte jährliche Fixkosten, ist aber in den Verbindungsminuten am günstigsten. Also richtig für "Vieltelefonierer". 
Wer mit der riesigen, aber nicht weltweiten Netzabdeckung Europa, Afrika, Asien, Australien von THURAYA auskommt ist mit diesem System gut bedient, insbesondere wenn das Satellitentelefon "nur im Notfall" benutzt werden soll. Ein Thuraya Satellitentelefon mit eingelegter NOVA-SIM-Karte verursacht mit weitem Abstand die geringsten jährlichen Fixkosten.
Wer Datenübertagung, viel E-Mail oder (langsames) Internet braucht ist mit Thuraya am besten bedient, weil es mit Abstand die höchste Datenrate aller Satelliten-Handys hat und mit Abstand die geringsten Kosten pro MB. Da lohnt es sich für Skipper die viel Datenverkeht haben möchten durchaus das Thuraya mit externer Marineantenne zu betreiben.

B) THURAYA: THURAYA ist ein Satellitenkommunikationssystem, das 140 Länder in Europa, Asien, Afrika und Australien abdeckt. Wer sich in diesem Abdeckungsbereich befindet kann mit einen THURAYA - Handy in beliebige Länder zu beliebigen Telefonen telefonieren und aus beliebigen Ländern aus dem Festnetz oder mit GSM - Handys erreicht werden. Mit dem ca. 200g leichten  THURAYA XT Dual - Handy kann man sowohl im GSM - Netz telefonieren und wenn das nicht vorhanden ist über Satellit. Da jeder ohnehin sein GSM-Handy hat sehe ich keinen Vorteil in der Wahl und den Mehrkosten für das Thuraya XT dual gegenüber dem Thuraya XT.  Das THURAYA XT (ohne GSM) kostet unter 900 €, die Verbindungsgebühr (Airtime) zwischen 0,85 € und 1,85 € pro Minute.
Vom Festnetz auf das  THURAYA-Handy kostet die Minute bei Verwendung einer geeigneten Netzvorwahl ca. 0,70€/ min.
Die günstigsten Verbindungsgebühren mit ca. 0,85 €/ min kommen bei Sprach-Verbindung von THURAYA zu THURAYA Telefon bei Verwendung der Thuraya-NOVA-SIM zur Abrechnung.
Ein THURAYA - Telefon ist für den ungeübten Betrachter kaum von einem etwas größeren, älteren GSM - Handy zu unterscheiden, fällt also auch in Ländern nicht auf, in welchen GSM inzwischen üblich, Satellitentelefon aber unbekannt ist. Es ist kleiner als IRIDIUM, INMARSAT oder Globalstar- Telefone.
Im GSM - Betrieb, also im Betrieb mit dem uns bekannten zellularen "Handy"-funktioniert das THURAYA SG 2520 und das neuere THURAYA XT-Dual-Handy auch im Auto und im Haus, wo eben das herkömmliche Handy auch funktioniert. Ist das GSM - Netz nicht vorhanden oder zu schwach, so kann man im Freien mit dem THURAYA - Handy über einen der zwei aktiven geostationären THURAYA - Satelliten telefonieren. 
Es werden sowohl "PREPAID" als auch "POSTPAID" - Zahlungsmöglichkeiten angeboten.
Prepaid heißt SIM - Karte, die über einen Zahlencode mit Gebühreneinheiten vorgeladen wird und für die keine monatliche Grundgebühr fällig ist aber die Verbindungsgebühr höher ist.
Postpaid heißt SIM - Karte zur Bezahlung monatlich gegen Rechnungsstellung, mit monatlicher Grundgebühr, aber niedrigeren Verbindungsgebühren.
80% der THURAYA-Handys werden mit "Prepaid" SIM-Karten genutzt. Die Telefone können auch mit völlig verbrauchtem Gebührenvorrat über eine kostenlose Hotline mitten in der "Pampa" nachgeladen werden. THURAYA Satellitentelefone mit eingelegter NOVA-SIM-Karte verursachen mit Abstand die geringsten jährlichen Fixkosten. Gesprächskosten eingehender Gespräche werden grundsätzlich komplett durch den Anrufer bezahlt.
Die aktuellen Daten finden Sie hier:  www.teltarif.de/tarifrechner
Über diesen Link kann jeder kostenlos SMS aus dem Internet an ein Thuraya Satellitentelefon senden.
Thuraya bietet mit  60 kb/s downstream und 15 kb/s upstream die höchste Datenrate der mobilen Satellitentelefone, mit Abstand die geringsten Gebühren pro MB übertagener Daten 5 €/MB und die geringsten jährlichen Fixkosten von 5 €.
Seit Januar ist zu dem Telefonen THURAYA XT und XT Dual ein sehr kleiner WiFi Hotspot lieferbar, womit die Probleme des fehlenden Kabels oder nicht passenden Betriebssystems des Notebooks oder iPads Vergangenheit sind. Ausführliche Information über den Thuraya XT WLAN Hotspot findet man hier.

Anmeldung, Grundgebühr, Verbindungsgebühren:

Tagesaktuelle Angaben unter www.expeditionstechnik.de

  • Eingehende Verbindungen bei eingelegter Thuraya-SIM immer kostenlos.
  • Anmeldegebühr: Vertrags-SIM: 35 €,
  • Anmeldegebühr: Prepaid-SIM, keine, selbst anmelden möglich
  • Gesamtdarstellung des neuen NOVA-Tarifs (Dez. 2011)
  • ACHTUNG: ECO-SIM-Karten laufen aus. Sie wurden am 31.01.2013 automatisch auf den neueren NOVA-Tarif umgestellt. Das ist nicht in jedem Fall vorteilhaft, denn die durch die Tarife ECO und NOVA pivilegierten Länder sind keineswegs deckungsgleich. Es ist evtl. vorteilhaft die Gebühreneinheiten auf der ECO-, gleich später NOVA-SIM zu verbrauchen und zu einer Thuraya PrePay-SIM zu wechseln.
  • Grundgebühr bei Vertrags-SIM: 18€/ Monat = 216 €/ Jahr 
  • "mobil zu fest" am Beispiel Tunesien nach Deutschland, NOVA -Tarif: 0,95 €/ min. 
  • "fest zu mobil" ohne Netzvorwahl, also über Dt. Telekom 4,65 €/min. Taktung: 0,8/0,8 Sek..
  • "fest zu mobil" mit Netzvorwahl 01059... , 0,69  €/min, Taktung: 60/60 Sek.
  • "mobil zu mobil" also THURAYA zu THURAYA mit NOVA-Tarif: 0,85 €/ min
  • geringe Fixkosten unter Verwendung der NOVA-SIM von nur 5 €/Jahr (10 "Units" pro 24 Monate).
  • "Datenverbindung (Fax,Bild,Graphik,E-Mail) bei 9,2 kbps (ohne GmPRS): ab 0,70 €/Minute.
  • Sehr günstige "Datenverbindung" mit Aktivierung der Thuraya SIM für GmPRS: nur 5 €/MB bei bis zu 15 kbps upstream und bis zu 60 kbps downstream.

Vorteile von THURAYA:  sehr klein, leicht, geringe jährliche Fixkosten, günstige Verbindungsgebühren, hohe Datenrate, erträgliche Anschaffungskosten, viele nützliche Zusatzfunktionen inkl. SMS, GPS. Die Modelle Thuraya XT und Thuraya XT-Dual können mit Notebooks verbunden werden welche die Betriebssysteme Windows XP oder Vista oder 7 verwenden oder noch einfacher unter Verwerndung des Thuraya XT- WiFi Hotspots . Schaltet man die Thuraya-SIM für GmPRS frei, so kostet die Datenübertagung nur noch 5 € pro MB und ist damit weit schneller und billiger als bei Iridium oder Inmarsat.
Nachteile von THURAYA:  keine Weltweite Netzabdeckung, aber doch erfreuliche 140 Länder in welchen 2/3 der Weltbevölkerung leben.
Die Antenne des Satellitentelefons muss während des Betriebs einigermaßen auf den Satelliten ausgerichtet bleiben.
Vermietung: www.expeditionstechnik.de
 

C) INMARSAT

Ende Juli 2010 ist von INMARSAT ein Satelliten-Handy, das "IsatPhone Pro", auf den Markt gekommen. Wegen seiner "Weltweiten" Netzabdeckung ist das interessant. Das Gerät wird vermutlich besonders für solche Nutzer interessant werden, die sich außerhalb der Thuraya-Netzabdeckung bewegen, denen aber IRIDIUM mit seiner wirklich weltweiten Netzabdeckung zu teuer ist. Das heißt z.B. Reisende im südlichen Afrika, in N-, Mittel- & S-Amerika sowie weiten Meeresgebieten. Seit Juni 2012 kostet die Verbindungsminute ca. 0,80 €, egal ob ins Festnetz, GSM-Handynetz oder von IsatPhone pro zu IsatPhone pro. Seit 1. September 2012 können alle Inmarsat-Systeme, also auch das IsatPhone pro auch in den USA mit Prepaid-SIM-Karte betrieben werden. Die merkwürdige Beschränkung auf Vertrags-SIM-Karte entfällt also. Bedauerlich ist, dass das Satellitentelefon nur englische Bedienerführung hat und es kein deutsches Handbuch gibt. Käufer des Telefons, die es bei Expeditionstechnik Därr GmbH bestellen erhalten per E-Mail eine inoffizielle, 50-seitige, komplette deutsche Übersetzung des Handbuchs. Datenrate 2,44 kbps, bei 0,80 €/Minute ergibt das 44 €/Mbyte. Datenkompression möglich. Abrechnung nach Minuten. Hier die Anleitung zum Upload der neuen Firmware.
Nachteil des IsatPhone pro gegenüber Thuraya: Ab 1. Juni 2012 müssen beim Neukauf einer SIM zumindest 100 "Units" (=Verbindungsminuten) nachgeladen werden um die Verfügbarkeit der geladenen und neuen "Units" wieder auf neue 180 Tage festzusetzen bzw. umgekeht ausgedrückt um den Gebührenvorrat aufzustocken und gleichzeitig für weitere 180 Tage zu erhalten. Die Gültigkeit der "Units" kann maximal auf 365 Tage gesetzt werden indem man 500 "Units" nachlädt. Die SIM selbst bleibt jedoch unbegrenzt gültig, auch wenn die "Units" verfallen sollten weil nicht rechtzeitig nachgeladen wurde.

Über diesen Link kann jeder kostenlos SMS aus dem Internet an ein IsatPhone pro Satellitentelefon senden.
 

www.expeditionstechnik.de/images/categories/42.jpg

C.2) Man kann man sich auch des INMARSAT-Satellitenkommunikationssystems bedienen, indem man sich ein "Sabre1" Kommunikationssystem zulegt. Das kann schnelle Datenübertragung und Sprachkommunikation. Die Verbindungsminute kostet nur ca. 0,80 € und die Abdeckung ist weltweit innerhalb der Polarkreise, also nicht in Polargebieten.

Bild: INMARSAT "AddValue Sabre 1" beim Telefonieren und gleichzeitiger schneller Datenübertragung im Einsatz. In der Mitte "Sabre1", links angeschlossenes Telefon, rechts Notebook. Die Netzabdeckung ist ganz unten auf dieser Seite dargestellt.

D) INMARSAT und THURAYA haben folgende Eigenheiten:

  • Da sie geostationäre Satelliten benutzen, die nur über dem Äquator positioniert werden können, können sie die Polkappen nicht abdecken.
  • Aus dem gleichen Grund muss die Antenne der Telefone dann relativ flach auf den weit entfernten Satelliten ausgerichtet werden wenn diese Telefone in sehr südlichen z.B. Patagonien oder sehr nördlichen Breiten z.B. N-Kanada verwendet werden sollen. Da es dort häufig gebirgig und/oder waldig ist kann es sein, dass die direkte Sicht zum Satelliten verdeckt ist und man sich zum Telefonieren auf eine freie Anhöhe begeben muss.
  • Wegen der hohen Entfernung zu den Satelliten kommt es bei der Sprachübertragung zu einer merklichen aber beherrschbaren Verzögerung. Die Verzögerung ist gleich derjenigen, wie wir sie bei Telefonaten im Festnetz nach Übersee kennen, denn diese Gespräche werden zumeist auch über geostationäre Satelliten geleitet.
  • Vorteil gegenüber Iridium und Globalstar ist, dass ein geostationärer Satellit, auf den man einmal die Antenne ausgerichtet hat stabil bleibt, also das Gespräch vom System nicht von einem untergehenden auf einen aufgehenden Satelliten übergeben werden muss.

 E) IRIDIUM ist wieder voll da!
System aus 66 Satelliten, das im Jahr 2000 spektakulär in Konkurs ging, dann aber vom US-Verteidigungsministerium (DOD) übernommen und wiederbelebt wurde. Flächendeckende Abdeckung der Erde inkl. Ozeane und Polarregionen (ohne N-Korea), Handgeräte angenehmer Größe (0,33 cdm) und Gewicht (330g). Damit ist das Gerät aber doppelt so groß und um die Hälfte schwerer als ein THURAYA Handgerät.. Vorteil, die Antenne des Telefons muß nicht strikt auf einen Satelliten ausgerichtet bleiben, sondern sie bedient sich jeweils eines der vorbeiziehenden 66 Satelliten. Da das Sytem nicht mit geostationären Satelliten arbeitet kommt es gelegentlich zu unvermittelten Abbrüchen der Verbindung. Das ist insbesondere der Fall, wenn der Horizont nicht frei ist, also Häuser, Berge etc. den verwendeten vorbeiziehenden Satelliten abschirmen. Weiterer Vorteil, weltweite Abdeckung und kompletter Lieferumfang inkl. Außenantenne für das KFZ.
Darenrate 2,44 kpbs ergibt bei 1,1 €/Minute   satte 60 €/ MByte.
Über diesen Link kann jeder kostenlos SMS aus dem Internet an ein Iridium Satellitentelefon senden.


Prepaid-SIM-Karte und Verbindungsgebühren:

  • Prepaid-SIM weltweit nutzbar ca. 10 €
  • Aufladekarte für die weltweit nutzbare SIM, mit 500 Verbindungsminuten und 12 Monate Verlängerung der Gültigkeit der SIM: ca. 625 €   (1,25 €/Minute)
  • Prepaid-SIM "Africa Plan" zur Nutzung nur auf dem afrikanischen Festland, ohne Inselwelt, ohne Rest der Welt: ca. 10 € 
  • Aufladekarte zur SIM "Africa Plan" mit 300 Verbindungsminuten und 12 Monaten Verlängerung der Gültigkeit der SIM: ca. 240 € (ca. 0,80 €/Minute)

Vertrags-SIM-Karte:
Zu ihrer Aktivierung sind ca. 40 € fällig und nochmals 40 € jeden Monat. Es kostet also die jährliche Grungebühr 480 €, ohne dass damit eine einzige Minute Verbindungsgebühr finanziert worden wäre. Für Spesenritter spielt das keine Rolle und  wer es nicht geregelt bekommt zumindest einmal jährlich den Gebührenvorrat einer Prepaid-SIM um 500 Minuten aufzustocken, womit ihm die verbliebenen Verbindungsminuten verfallen, der ist auch mit der Vertrags-SIM gut bedient.

Vorteile von Iridium: flächendeckende Abdeckung der ganzen Erde (ohne N-Korea), keine Ausrichtung der Antenne erforderlich, kompletter Lieferumfang. Durch kompletten Lieferumfang mit Außenantenne und nicht erforderlicher Ausrichtung der Antenne besonders zur Verwendung auf See geeignet.
Nachteile: hohe jährliche Fixkosten, da mindestens 500 Verbindungsminuten pro Jahr nachgeladen werden müssen. Wird das Nachladen trotz "expiry alert" der rechtzeitig per E-Mail verschickt wird versäumt, so verfällt die SIM-Karte einschließlich der restlich darauf befindlichen Verbindungsminuten. Niedrige Datenrate von nur 2,44 kbps mit nur minutengenauer Abrechnung. Deshalb langsame, teuere Datenüberrtragung. Gefahr der Unterbrechung der Datenübertragung, insbesondere bei nennenswertem Datenumfang, da die Satellitenverbindung abbrechen kann wenn ein Satellit hinter dem Horizont untergeht bevor der nächste Satellit aufgegangen ist (insbesondere in Tälern).
Vermietung: www.SATFON.de

F) Globalstar hatte sich schon fast verabschiedet,  wird aber gerade neu geboren.
Das Globalstar System ist im Prinzip funktionstüchtig und soll im Laufe 2013 weite Teile der Erde abdecken. Am 6. Februar 2013 wurden die letzten 6 Satelliten zur Vervollständigung der neuen Satellitenkonstellation ins All geschossen.
Vorteile: Handgeräte akzeptabler Größe, Verbindungsgebühren günstig..
Nachteile: Schwer an belastbare Information zu kommen.
Habe gerade mal versucht für einen zufällig gewählten Standort zu ermitteln, ob, wann und wie lange da Globalstar geht und bin auf ca. 10 Zeitabschnitte von jeweils wenigen Minuten während eines Tages gekommen. Hier geht's zur Ermittlung.

G) GSM - Telefonieren in immer größeren Teilen aller Länder
 
In allen Ländern der Erde trifft man auf GSM - Netze, aus denen man in alle anderen Netze telefonieren kann. Natürlich kann man sein Handy mit heimischer SIM - Karte mitnehmen, muss dabei aber vier wesentliche Nachteile befürchten:
1. Man bezahlt sehr hohe Verbindungsgebühren bei Gesprächen im Ausland innerhalb des Landes.
2. Man bezahlt sehr viel für Gespräche nach Deutschland.
3. Man bezahlt auch für aus Deutschland eingehende Gespräche
4. Die deutsche SIM-Karte erlaubt evtl. keinen Netzzugang zum GSM - Netz des besuchten Landes.
Ich empfehle auf der Reise die heimische SIM-Karte nur zum Empfangen und Senden von SMS zu verwenden (wenn das geht). Die Mailbox und Annahme eingehender Anrufe würde ich während der Reise aus Kostengründen blockieren.
Es lohnt sich also sich für die Zeit des Auslandsaufenthalts nach Alternativen umzusehen.
Diese Alternative sehe ich darin im Zielland der Reise von einem dortigen Netzbetreiber eine Prepaid-SIM-Karte zu erwerben. Vor dem Kauf aber den Verkäufer bitten die SIM-Karte in das eigene Telefon einzulegen und zu testen, ob das funktioniert.
Wer vor hat viel zu telefonieren und sich vorwiegend in belebten Gegenden aufhält wird mit einer SIM-Karte eines kleinen, billigen Netzbetreibers gut bedient sein. Wer weit über Land fährt wird mit einer SIM-Karte des nationalen Telefonsystems gut bedient sein, der zumeist teurer ist aber die bessere Netzabdeckung bietet.
In jedem Fall ist mit der einheimischen SIM-Karte das Telefonieren im Inland  günstig. In manchen Fällen auch das Telefonieren nach Deutschland. Im günstigsten Fall sind die aus dem Ausland eingehenden Telefonate gebührenfrei. Dann kann man einen Lockruf absetzen und sich zurückrufen lassen, denn ab Deutschland ist das Telefonieren bei Verwendung einer Netzkennzahl vor der eigentlichen Telefonnummer sehr billig. (z.B. 01052-0049-xxxxxx)
Die Netzkennzahlen für billiges Telefonieren ab Deutschland ins Ausland findet man z.B. unter www.teltarif.de.
Beim Einkauf einer SIM-Karte wird man weltweit von hochglanzpolierten Youngsters bedient, die immer so antworten, dass man geneigt ist zu kaufen. Das haben sie in ihrer mehrtägigen Berufsausbildung gelernt. Die Probleme und Enttäuschungen kommen dann in den darauffolgenden Stunden und Tagen. Es lohnt sich sich vor der Reise in Reiseführern und dem Internet schlau zu machen welche SIM-Karte zu bevorzugen ist. Leider sind in dieser Hinsicht die Reiseführer bisher sehr wenig ergiebig, vermutlich weil sich deren Autoren selber mit der Problematik nicht auskennen, zu wenig die Landessprache beherrschen oder an telefonischer Erreichbarkeit unterwegs gar nicht interessiert sind.
ACHTUNG! Die Tatsache dass mit einem Handy auf ein anderes Handy telefoniert werden kann heißt keineswegs, dass auch SMS durchgehen. Dass eine SMS in eine Richtung durchgegangen ist heißt nicht, dass auch eine Antwort durch geht. Dass eine SMS in einem Teil eines Landes erfolgreich verschickt/empfangen werden konnte heißt keineswegs, dass das auch in allen anderen Landesteilen so geht. Da hilft nur der Test!

H) Vergleichende Studie Iridium, Thuraya, Inmarsat:
Im November 2010 erschien eine durch den Satelliten-Netzbetreiber Inmarsat in Auftrag gegebene vergleichende Studie über die Satellitentelefone "Iridium 9555", "Thuraya XT" und Inmarsat "IsatPhone Pro".
Die Studie wurde durch die Fa. Telstra. Inc. aus den USA vorgenommen, die sich selbst wie folgt beschreibt: "TelStra, Inc. is an international telecommunications consulting firm that primarily provides consultation to investors in satellite communications."
Im Ergebnis der Studie kommt das neue "IsatPhone Pro" von Inmarsat auffällig gut weg.
Eine der Auffälligkeiten besteht darin, dass die Datenfähigkeit der Telefone nicht in den Vergleich einfließt. INMARSAT und IRIDIUM wartet mit 2,4 kbps auf und Thuraya mit bis zu 15/60 kbps (Upstream/Downstream), was für den E-Mail-Austausch oder Abruf von Wetterdaten gut ausreichend ist. Wer Zeit und Lust hat sich durch 31 sehr interessante Seiten der englischsprachigen Studie zu zu kämpfen findet sie hier: "Satphone Comparison Study: IsatPhone Pro, Iridium 9555 and Thuraya XT, Final Report, November 2010".

I) Vergleich der Datenraten, Übertragungszeiten, Kosten verschiedener Systeme
am Beispiel einer E-Mail des Datenumfangs 10kByte ohne Kompression.
Reine Text-E-Mails lassen sich noch wirksam komprimieren. Dazu bietet sich die XGate Software an.

  • Thuraya mit PrePay-SIM, ohne GmPRS: 9,6kbps, 8,3s, 0,14€
  • Thuraya mit NOVA-SIM, ohne GmPRS: 9,6kbps, 8,3s, 0,13€
  • Thuraya mit aktivem GmPRS, upstream: 15kbps, 5,3s, 0,05€
  • Thuraya mit aktivem GmPRS, downstream: 60kbps, 1,3s, 0,05€
  • Iridium (z.B. Iridium 9555): 2,4kbps, 33,3s, 0,69€
  • Inmarsat IsatPhone pro: 2,4kbps, 33,3s, 0,49€

Zum Vergleich kleine mobile Satelliten-Datenterminals:

  • AddValue Sabre 1, upstream: 240kbps, 0,3s, 0,07€
  • AddValue Sabre 1, downstream: 384kbps, 0,2s, 0,07€
  • Thuraya IP: bis zu 444kbps, 0,2s, 0,05€
  • Hughes 9202: 464kbps, 0,2s, 0,07€

Wer also seine mobile Datenübertragung per Satellit ausschließlich in der Thuraya Netzabdeckung benötigt ist mit Thuraya mit am besten bedient. 
Mit dem aktuellen Upgrade der Firmware für das Thuraya XT kann das Satelliten-Handy mit Notebooks verbunden werden, die Windows XP, Windows Vista oder Windows 7 verwenden.


Hier noch ein Kostenvergleich für professionelle Anwender die Live-Streaming benötigen und dabei massiv sparen können. 

J) Netzabdeckungen:
1) Netzanbedung IRIDIUM = ganzer Globus
2) Netzabdeckung Thuraya = 4 Kontinente

Thuraya Netzabdeckung, Version April 2012:

3) Netzabdeckung INMARSAT "IsatPhone-Pro":

 

www.thuraya.de www.expeditionstechnik.de www.daerr.net


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