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Solaranlage für Afrikareisen

zuletzt inhaltlich bearbeitet: April 2001

Zum Traum des ökologisch denkenden Perfektionisten gehört die Solaranlage auf dem Autodach, schont sie doch vermeintlich die Umwelt und schafft sie vermeintlich die Autarkie für die wirklich große Reise. Anbieter geeigneter Solaranlagen sind auf Boots- und Caravanmessen zu finden, wo sie sich ihre Preiskämpfe liefern.
Für mich ist ein wichtiges Kriterium zur Dimensionierung einer Solaranlage, dass sie nicht nur die abendliche Beleuchtung, Wasserpumpe, Autoradio, sondern auch die stromfressende Kühltruhe im Dauerbetrieb speisen kann. Eine Solaranlage, die bei mitteleuropäischem Klima noch ausreicht ist meiner Ansicht nach ein umwelttechnisches Feigenblatt für den modernen Ökospießer, weil in Mitteleuropa freies Dauercampen nicht zulässig ist, die Campingplätze aber über 24v - Stromanschluss verfügen.
Kommt ein solches Fahrzeug über den Alpenhauptkamm nach Süden und wird die Sonneneinstrahlung stärker so passiert gleichzeitig folgendes:
Die große Erhitzung der Solar - Panels führt zu steigendem elektrischem Innenwiderstand und damit zu sinkender Ausgangsspannung. Die Leistung des einzelnen Panels sinkt!
Der Kühlschrank muss wegen höherer zu bewältigender Temperaturdifferenz zwischen außen und innen mehr pumpen.
Der Kühlschrank wird häufiger geöffnet, verliert dabei mehr Kälte, muss mehr pumpen.
Die Camper trinken sehr viel mehr als bei gemäßigten Temperaturen, der Kühlschrank muss auch deshalb weit mehr leisten.
Zum Teil setzt sich dieser Mehrverbrauch auch in der Nacht fort, wenn der nötige Strom nur aus einer groß dimensionierten Zusatzbatterie entnommen werden kann.
Das Dumme an der Sonne ist, dass sie sich dreht, man also die Solar - Panels nicht bleibend so ausrichten kann, dass sie maximale Leistung abgeben. Baut man sie so, dass sie aufgestellt werden können, so müssen sie auch drehbar gelagert werden und eine solche Lagerung mit Nachführung ist ebenso teuer wie schwer. Es verbleibt nur die Lösung die Panels flach auf dem Autodach zu montieren, mit dem verschlechterten Wirkungsgrad bei ungünstigem Einfallswinkel zu leben und darauf seine Energiebilanz abzustellen.
Möchte man also eine wirklich funktionstüchtige Solaranlage für den Dauerbetrieb in den Tropen installieren, so sind vier Panels hoher Ausgangsspannung, eine oder zwei leistungsstarke Solarbatterien, Solarregler und Montagematerial für die Panels, einschließlich Leisten zu deren Hinterlüftung erforderlich. Die ganze Anlage wird viele tausend DM kosten, sehr schwer werden und einen Großteil des Fahrzeugdaches einnehmen.
Bei aller Sympathie für ökologisches Denken ist doch ein HONDA- Generator mit ca. 400VA kleiner, leichter, billiger, universeller und vom Fahrzeug unabhängiger. Noch einfacher hat es derjenige, der täglich wenige Stunden mit seinem Auto fährt und die Verbraucher von der Starterbatterie mit einer Zusatzbatterie speist.

 

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