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Arabien - Rundreise mit Anreise über NO- Afrika

zuletzt inhaltlich bearbeitet: 02.08.2000

Tunesien, Libyen, Sudan, Äthiopien, Sudan, Saudi Arabien, Jemen, Oman, Vereinigte Arabische Emirate, Saudi Arabien, Jordanien. Beschreibung von Karin und Kurt Sommer, Januar bis Mai 2000, 23.000km, Unimog 1550L, GPS-Einstellung = WGS84 (=Grundeinstellung)

LIBYEN:
Einreise:
Visa von der Libyschen Botschaft in Bonn, DM 54.-, Einreisezeit 1 Monat, Aufenthalt 1 Monat, Carnet vorteilhaft, Nummernschilder US $145.-, Versicherung US$ 25.-, 1 US$ = 0,457 DL Bankkurs.
Route: Von Al Kufra nach Al Awaynat auf der Route "Göttler B9". Hinter Al Kufra gibt es zwei Routen. Beide führen bei N23.07,562/E24.06,505 wieder zusammen. Es gibt einige sandige Stellen, die von LKWs wegen der Spurtiefe leichter zu bewältigen sind als von Geländewagen. Letztere müssen die Stellen in tiefem Sand umfahren.
ACHTUNG: der Grenzübergang ist derzeit wieder einmal gesperrt für Europäer.
Von Al Awaynat führt die Piste westlich entlang des 25. Längengrades und trifft diesen erst bei N21.01,279. Bei N20.13,622/E25.30,032 erreicht sie Karabatoum, die Grenzstation des Sudan.

SUDAN:
Einreise:
Visa von der Botschaft des Sudan in Bonn, DM 80.-. Einreisezeit 3 Monate, Aufenthalt 3 Monate. In Karabatoum werden Visa, Carnet und Fahrzeugpapiere kontrolliert. Man erhält einen Sichtvermerk in den Pass und ein Begleitschreiben für die Polizei in Dongola.
Meldung bei der Polizei in Dongola. Normalerweise erhält man hier den Registrierungsstempel und die Fahrgenehmigung für die Routen des Sudan, die man benutzen will. Es war Freitag und damit alles anders! Der Schlüssel zu den Stempeln war nicht zu finden. Anschließend Zollabfertigung (DS 3055.- gegen Quittung) und Begutachtung durch die Sicherheitsbehörde. Das Carnet wurde gestempelt. Wegen fehlender Registrierung und Fahrgenehmigung Verweis auf Khartoum.
In Khartoum Meldung bei der Polizei. Hier erfolgt die Registrierung und man erhält die Fahrgenehmigung für nicht gesperrte Gebiete. Will man in gesperrte Gebiete (z.B. nach Äthiopien oder Port Sudan), erhält man Formulare, mit denen man zur Security und dem Military- Headquarter und anschließend zur Polizei muss. Diese führt die Registrierung (DS 1700.- plus 200.-/Person) durch und erteilt die Fahrgenehmigung (DS 3800.-). Bei der Fahrgenehmigung sollte man beachten, dass sie in alle nur denkbaren Richtungen zu allen nur denkbaren Orten führt, um bei Schwierigkeiten Ausweichmöglichkeiten zu haben.
Diesel: in Dongola DS 300/Gallone (1US$ = DS 250 auf dem Markt in Dongola)
in Khartoum DS 250/Gallone (1 US$ = DS 257 bei der Bank in Khartoum)
Route: Von Karabatoum nach Dongola führt eine ausgefahrene LKW- Piste, die meistens gut zu erkennen ist. Kurze sandige Stellen haben tiefe Spurrillen. In großen Tiefsandfeldern fächern sich die Spuren sehr weit auf. In Dongola mit der Fähre über den Nil (DS 700). Weiterfahrt Richtung Karima (Jebel Barkal, Pyramiden, Tempelreste). Fähre von Karima nach Merowe (DS 1000), Pyramiden von Nuri, Relais Gabolas N 17.57.554/E31.14,560, Khartoum. Camping in Khartoum im Blue Nile Sailing- Club (je Fahrzeug US$5.-, je Person US$ 3.-, verhandlungsfähig). Khartoum: Nationalmuseum, Ethnologisches Museum, Gr. Moschee, Omdurman mit libyschem Markt, Grabmahl des Mahdi, Derwischtänze.
Weiterfahrt Wad Medani, Gedaref nach Galabad (sud./äth. Grenze) N 12.57,56/E36.08,90.
Ausreise: problemlos, keine Kosten. Merkwürdigerweise werden die Pässe von den sudanesischen Beamten eigenhändig zu ihren äthiopischen Kollegen in Metama gebracht.

ÄTHIOPIEN:
Einreise: Visa bei der Äthiopischen Botschaft in Bonn, DM 108.-. Nach zähen Verhandlungen Einreisezeit 90 Tage, Aufenthalt 60 Tage. (Es ist möglich, die Visa in Khartoum zu erhalten. Voraussetzung ist ein Flugticket nach Adis Abeba. Dies kann man gegen eine Gebühr zurückgeben. Information im Sailing- Club).
In Metema werden die Papiere und der Wagen nur gesichtet. Die eigentliche Einreise erfolgt in Shedi, ca. 40 km. Stempel in die Pässe, keine Zollkontrolle, keine Stempel ins Carnet, keine Kosten.
Diesel: Birr 1,98/l (1US$ = Birr 8.-).
Route: Wir haben uns auf das christliche Äthiopien beschränkt. Erste Station Gonder mit Gemp, Debr Birhan Selasse, Bad des Fasil, Kusqam. Stellmöglichkeit u.a. im Goha Hotel, Birr 61.-/Nacht, auf ein Zimmer mit Toilette und Dusche bestehen. Weiterfahrt über Werota nach Lalibela. Neue Straße dorthin bei N 11.41,330/E38.55,422. Felsenkirchen, die leider miserabel eingerüstet sind, trotzdem einmalig. Weiter Richtung Adis. Stellmöglichkeit im Hotel Bel Air, Birr 30.-/Nacht. Rückfahrt über Mota nach Bahir Dar. Stellmöglichkeit im Ghion- Hotel, Birr 40.-/Nacht, Duschmöglichkeit in einem Zimmer. Besuch der Rundkirchen auf den Inseln im Tana- See. Boot US$ 60.-, Platz für 12 Personen. 3 Inseln und die Nilquelle. Weiterfahrt/Rückfahrt Richtung Gonder und in den Sudan.
Ausreise: Ausreiseformalitäten in Shedi, Endkontrolle in Metema. Keine Probleme, keine Kosten.
Hinweis: In Adis gibt es eine sehr gute Reparaturwerkstatt für Reifen: TRIA, Debr Zeyid Av. Nähe Crown- Hotel, N08.54,773/E38.45,684, 11km vom Zentrum.

SUDAN: (Wiedereinreise, um nach Port Sudan zu fahren)
Einreise: Visa von der Sudanesischen Botschaft in Adis, US$ 50.-, Einreisezeit 1 Monat, Aufenthalt 1 Monat. Wiedereinreisekosten in Gallabad DS 300.- für Bearbeitung des Carnets. Neue Registrierung und Fahrgenehmigung sollte in Gedaref erfolgen (dies haben wir uns erspart).
Route: Weiterfahrt über Gedaref nach Port Sudan. In Port Sudan Tickets für die Fähre nach Jeddah (Sudan- Line). US$ 165.- Wagen, US$ 105.-für Kabine 1.Klasse/Person., DS 3300.- für Bearbeitung.
Ausreise: die Fähre geht von Suakin. Austragung der Pässe und des Carnets ohne Kosten. Abfahrt 16.30Uhr, Ankunft in Jedda 10.10Uhr.

SAUDI ARABIEN:
Einreise:
Visa (Transit-Visa "By Land!") bei der Saudi Arabischen Botschaft, Khartoum, DS 3500.- Wartezeit 12 Tage, Transit-Visum für 3 Tage, Einreisezeit 2 Monate, Visa des Ziellandes müssen vorliegen (z.B. Yemen). Empfehlungsschreiben der Deutschen Botschaft erforderlich (DM 20.-). Paare, bei denen eine eheliche Beziehung aus den Pässen nicht eindeutig zu erkennen ist, sollten eine Heiratsurkunde vorlegen können. Der Wagen darf in Jeddah nur vom Personal einer Agentur vom Schiff gefahren werden (RS 50.-). Die Zollkontrolle ist äußerst streng. Man sucht nach Waffen, Rauschgift, Alkohol und Schweinefleisch. Wir haben darauf bestanden, dass unsere Fleisch- und Wurstkonserven ausschließlich vom Rind stammen. Keine Kosten für Abstempelung des Carnets, Straßenbenutzungsgebühren RS 210.- (Abhängig von der Fahrzeuggröße).
Diesel: RS 0,37/l (1 US$ = RS 3,75)
Route: Mit einem Transitvisum soll die Route an der Küste gefahren werden. Wir haben die Route durch das Gebirge über At Taif, Al Baha und Abha nach Zahran gewählt. Trotz vorheriger positiver Auskunft war der Grenzübergang bei Zahran/Dharan al Janoub Richtung Sada für Fahrzeuge geschlossen. Angeblich soll der Übergang bei Nagran/Al Kadra offen sein. Nicht sicher, ob auch für Europäer. Wir sind zurück nach Abha gefahren und haben den Übergang bei At Tawal gewählt.
Ausreise: keine Schwierigkeiten, obwohl wir vier Tage im Land waren. Keine Kosten.

JEMEN:
Einreise:
Visa von der Jemenitischen Botschaft in Bonn, DM 60.-. Einreisezeit 6 Monate, Aufenthalt 3 Monate. Der Jemenitische Zoll wollte das Carnet nicht akzeptieren. Nach Information haben sich die Länder der arabischen Halbinsel für vorübergehend eingeführte Fahrzeuge darauf geeinigt, das Carnet des saudi-arabischen Automobil-Clubs in Jeddah anzuerkennen. Der Unterschied ist, dass auf jeder Seite jeder Abschnitt mit einem kreisrunden roten Stempel mit arabischer Inschrift versehen ist. Diese Information wurde uns von türkischen LKW- Fahrern bestätigt, die solche Carnets hatten. Nach den üblichen zähen Verhandlungen war man bereit, das Fahrzeug in den Pass einzutragen (ohne Bakschisch).
Warum dann unser Carnet trotzdem noch ausgefüllt wurde, haben wir vorsichtshalber nicht diskutiert. Kosten 200 Saudi-Rial !! gegen Quittung. Es ist zweckmäßig, sich an der Grenze eine Fahrgenehmigung der Polizei für den gesamten Jemen geben zu lassen.
Diesel: RJ 10/l (1US$ = RJ 160 - Jemen Rial).
Route: Über Haddjah und Amran nach Sanaa. Von dort eine Rundfahrt über Shibam, Thula, Al Tawilah, Manaka nach Sanaa. Besuch im Wadi Dar (Sada und Marib haben wir ausgelassen, weil wir diese Orte bereits 1987 besuchten). Weiter über Yarim, Ibb, Jibbla nach Taizz. Von dort nach Aden, Lawdar und Al Mucalla. Von hier aus ins Wadi Hadramaut nach Shibam, Seyun und Tarim. Von Tarim über eine Piste nach Al Gayda (N 16.12,602/E 52.10,820) von dort aus nach Makinat Shehan, der jemenitischen Grenzstation (N17.46,84/E 52.28,30).
Anmerkung: Bis 60km hinter Aden haben wir es geschafft, durch Überreden der Polizeiposten ohne Eskorte fahren zu können. Von dort bis Al Mucalla mussten wir eine Eskorte akzeptieren (keine Kosten). Hinter Al Mucalla sind wir wieder alleine gefahren. Für die Piste von Tarim nach Al Gayda ist Pistenerfahrung von Vorteil, weil sie häufig verzweigt und auch die Verzweigungen frisch befahren sind. Bis Al Gayda haben wir weder von offiziellen noch von privaten Stellen erfahren können, wo der Grenzübergang zum Oman zu finden ist. Die Überraschung war groß, als von Al Gayda zur Grenze eine neu gebaute, vom Oman finanzierte Straße führte.
Ausreise: Ausstempelung von Pässen und Carnet, keine Kosten.

OMAN:
Einreise:
Visa von der Botschaft des Oman in Bonn, DM 120.-, Gültigkeitsdauer 6 Monate, multiple, Grenzstation Mazyouna, Carnet wird akzeptiert. Keine Kosten.
Diesel: RO 0,104/l (! US$ = RO 0,381 - Oman Rialk).
Route: Mudday, Thamarit, Sallalah, Strand von Mughsayl, Thamarit, Izki, Muskat, Sur, Ras al Jiz (Schildkröten), Assilkah, Bani ben Ali, Nizwa, Jebel Shams, Bahla, Jabrin, Grenze Al Ain - Mayad.
Ausreise: Ausstempelung von Pässen und Carnet, keine Kosten.

VEREINIGTE ARABISCHE EMIRATE:
Einreise:
Visa von der VAE-Botschaft in Sanaa/Jemen. RJ 4400.-, Einreisezeit 2 Monate, Aufenthalt 1 Monat. Empfehlung der Deutschen Botschaft erforderlich. Wartezeit 5 Stunden. Es ist die Angabe eines Hotels in VAE erforderlich. Stempelung von Pässen und Carnet, keine Kosten.
Diesel: ? wir haben nicht getankt (1 US$ = Dirham 3,65).
Route: Dubai, ABU Dhabi, Sila, Guwayfat (Grenze).
Ausreise: Stempelung von Pässen und Carnet, Kosten Dirh. 20.-/Person. Man erhält einen Laufzettel, der auch für die Abfertigung in Saudi Arabien benutzt wird.

SAUDI ARABIEN:
Einreise:
Visa (Transit-Visa "By- land") von der Botschaft Saudi Arabiens in Muscat. RS 50.-. Wartezeit 1 Tag, Einreisezeit 1 Monat, Visa des Ziellandes müssen vorliegen. Die Visa waren sog. "Non-Stop-Visa". Wir konnten nicht erfahren, was dies bedeutet: "Fahren Sie nur, Sie werden keine Schwierigkeiten haben." Empfehlung der Deutschen Botschaft erforderlich. Das Carnet wird akzeptiert. Keine Kosten. Zollkontrolle harmlos.
Diesel: RS 0,36 bis 0,38 (wird nach Westen teurer) 1 US$ = RS 3,74
Route: Riyadh, Buraydah, Hail, Jahara, Al Ula, Madain Salih, Tabruk, Grenze zu Jordanien.
Ausreise: Keine Ausreiseschwierigkeiten, keine Kosten. Wir wurden darauf aufmerksam gemacht, dass unser Non-Stop-Visum nur 3 Tage Gültigkeit hatte. Wir benötigten wegen unserer Umwege und Besichtigungen 6 Tage.
Anmerkung: der Besuch von Madain Salih wurde in der Vergangenheit nur in seltenen Fällen von der zuständigen Behörde in Riyadh genehmigt. Wir waren überrascht, die Genehmigung ohne Bedenken von der Stadtverwaltung in Al Ula zu erhalten. Keine Kosten.

JORDANIEN:
Einreise:
Visa von der Jordanischen Botschaft in Muskat. Kosten DJ 2.-, Einreisezeit 1 Monat, Aufenthalt 1 Monat, Wartezeit 30 Minuten. Einreisekosten: Fahrgenehmigung DJ 8,5, Versicherung DJ 28,5 je für 1 Woche. Das Carnet wurde gestempelt.
Diesel: DJ 0,106 (1 US$ = DJ 0,71)

Die möglichen Rückreisewege ab Jordanien werden als bekannt vorausgesetzt.

Schlussbemerkung der Autoren:
Wir nehmen auf solchen Reisen grundsätzlich Carnet de Passage, Int. Zulassung und Intern. Führerschein mit. An den Grenzen legen wir immer Pässe und Carnet und auf Verlangen die Intern. Führerscheine und Fahrzeugpapiere vor. Deshalb können wir für jeden Einzelfall nicht sagen, ob Carnet, Int. Führerschein und Internationales Zulassungsheft wirklich notwendig sind.

Schlussbemerkung von Klaus Därr: Im Namen der Expeditions - Fernreiseszene möchte ich Karin und Kurt Sommer für diese ebenso ungewöhnlich präzise wie hilfreiche Beschreibung einer sehr ungewöhnlichen Streckenführung bedanken. Die beiden haben auf einer neu konzipierten Rundreise eine ganze Reihe von Problemen gelöst und Fragen beantwortet, die bisher offen geblieben waren. - Klaus Därr -.


 

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