Expeditionsbericht über Tschad und Sudan
zuletzt inhaltlich bearbeitet: 1993 Tschad: Um in den Nord-Tschad, in das BET (Borkou, Ennedi, Tibesti) zu fahren, werden verschiedene Genehmigungen von Ministerien benötigt. Das sind z.B. die "Autorisation speciale de filmer ou de photographier" (=Filmen), "Autorisation de circuler et de prises de vues" und "Autorisation de circuler".
Da im Norden verschiedene Pisten wegen Verminung verlassen wurden und neue Pisten angelegt wurden, ist dringend anzuraten nur mit ortskundigem Führer zu fahren. Der Nord-Tschad kann ausschließlich von gut ausgerüsteten Geländefahrzeugen bewältigt werden.
Es gibt im Norden keine Banken, es müssen deshalb ausreichend Franc CFA oder franz. Franc mitgeführt werden. Viele 50CFA, 100CFA-Stücke und 500CFA und 1000CFA-Scheine mitnehmen, es herrscht extremer Kleingeldmangel. Seit Januar 1994 gilt der Kurs 1FF=100 FCFA. Als Hilfe für die Bevölkerung Tropfen gegen Bindehautentzündung, Mittel gegen Durchfallerkrankungen und Antibiotika mitführen. Sehr gefragt sind auch französische Zeitschriften und Kleidungsstücke. Als zu verschenkendes preiswertes Lebensmittel Sardinendosen mitnehmen. Extrem arme Bevölkerung! Für Führer oder einheimische Fahrer sind billige Mini-KW- Empfänger ein hochwillkommenes Geschenk.
Für das eigene Fahrzeug mehrere Treibstofffilter und Luftfilterpatronen mitführen.
Billiger als an der Tankstelle kann an den Ausfallstraßen von N'Djamena Treibstoff aus Fässern getankt werden. In Faya Largeau kann auf dem "Libyschen Markt" Treibstoff aus 200l-Fässern erworben werden. Weiter im Norden kann gewöhnlich in Bardai, gelegentlich auch in Yebi Bou oder Ounianga Kebir aus Fässern getankt werden. Die allerwichtigsten Grundnahrungsmittel sind in den Oasen des Nordens aus Importen aus Libyen erhältlich.
1) N'Djamena Richtung Tschadsee zum "Hadjer el Hamis" (Felsen des Riesen):
N'Djamena in nördlicher Richtung verlassen, Teerstraße, Sahellandschaft.
Nach 10km Checkpoint, nach 33km Abzweig nach links in Richtung Douguia, 40km.
Douguia, Dorf am Chari mit gutem, europäisch geführtem Hotel mit Swimmingpool.
Von dort Fahrten mit Führer zum Tschadsee nach Adide, N12°54'41'', E014°33'56'' und zum elefantenförmigen Felsen "Hadjer el Hamis" N 12°51'19'', E014°58'26'' möglich.
2) N'Djamena-Faya Largeau
N'Djamena in nördlicher Richtung auf Teerstraße verlassen.
Nach 10km Checkpoint, nach 33km Abzweig links in Richtung Douguia. 46km geradeaus weiterfahren in Richtung Massaguet auf breiter, ausgefahrener auf Damm angelegter Piste.
Massaguet: N 12°28'57'', E 15°25'44'', Kontrollposten der Polizei.
Weiterfahrt 68km auf breiter Piste in Richtung Massakory, das jedoch links abseits der Piste liegenbleibt. Vier Kilometer danach, unmarkierter aber deutlich erkennbarer Abzweig nach rechts, auf sandige Piste in Richtung Moussoro. Die geradeaus führende, breitere Piste geht nach Mao. Nach weiteren 64km Karawanserei mit Markt: Chèddra, N13°26'43'', E16°02'46''.
Nach weiteren 70km Fahrt durch Sahel-Landschaft mit vielen Staublöchern und Sträuchern kommt Moussoro N13°39'00'', E16°29'48''. Die Piste nach Moussoro und auch weiter nach Norden bis zum Ende des Bahr el Ghazal ist nicht trassiert und nicht markiert, sondern bildet sich nach jeder Überschwemmung wieder neu an beliebiger Stelle der Oueds.
Moussoro: Meldung bei der Polizei obligatorisch, in Notfällen aller Art nach dort stationierten französischen Soldaten fragen. In Moussoro kann man sich, wenn man ca. drei Stunden Zeit hat, Brot backen lassen.
Weiterfahrt auf sandiger unmarkierter Piste 194km zum Wüstendorf Salal N14°50'54'', E17°13'12''.
Man verläßt immer merklicher das Bahr el Ghazal und bewegt sich 170km in reiner Wüstenlandschaft nach Kouba Oulanga N15°44'54'', E18°17'57''. Dort ist Meldung beim "Sécrétariat de la Soupréfécture" obligatorisch. Der dort angebotene Führer nach Faya Largeau durch das Dünengebiet "Erg du Djourab" ist nicht obligatorisch. Gefordertes Honorar der Führer: 25.000CFA bis 50.000CFA.
Die auf den Karten verzeichneten, westlichen Pistenverläufe über Koro Toro nach Norden sind vermint, wenn man jedoch ab der Souspréfécture von Kouba Oulanga strikt den gut sichtbaren Markierungen folgt, so führt die Piste in leicht östlichem Bogen nach Norden in Richtung Tchié. Dies ist ein neuer Pistenverlauf, der mit alten Markierungen versehen wurde und alle 10km ein Fähnchen mit der Beschriftung "Faya xx km" trägt. Sehr sandige Durchquerung des Dünengebietes, dahinter breite, steinige Piste in Richtung Faya. Nach 288km Fahrt und 30km vor Faya bei N17°50'48'', E19°15'28'', markierter Abzweig nach rechts in Richtung Fada. Nach weiteren 6km, bei N17°53'45'', E19°14'44'' nochmals markierter Abzweig in Richtung Fada und Ounianga Kebir. 17km vor Faya Kontrolle der Gendarmerie dÀnoul, N17°53', E18°58'. Faya Largeau, N17°55'25'', E19°06'03''. Meldung bei der Präfektur und Polizei erforderlich. Lebensmittelversorgung knapp ausreichend, Treibstoff meist verfügbar, internationales Telefonieren möglich, teueres tschadisches Bier und billiges libysches Cola erhältlich. 5km nordwestlich des Zentrums idyllischer Fleck mit artesischem Brunnen. Wasser sehr eisenhaltig, also zum Duschen OK, nicht aber als Trinkwasser geeignet. Spätestens ab Faya sollte ein geeigneter Führer genommen werden, der die verminten Regionen kennt, französisch spricht und auch touristische Informationen geben kann. Vor der Abreise aus Faya ist neuerliche Meldung bei den Behörden erforderlich.
3) Strecke Faya Largeau - Zouar - Bardai:
Die alte Piste von Faya in Richtung Zouar ist auf dem ersten Streckenabschnitt vermint. Es führt eine Umfahrung durch unebenes Gelände in nördlichem Bogen und kommt nach ca. 100km, nahe Ain Galaka bei zwei artesischen Brunnen mit gutem Wasser vorbei: Erster Brunnen "In", N18°5'16'', E18°27'48'', zweiter schönerer Brunnen und idealer Rastplatz "Dalaga" N18°02'54'', E18°26'13''. Zwanzig Kilometer weiter trifft die Umfahrung auf die alte, gut markierte aber nicht trassierte Piste, vorbei an zerstörten libyschen Militärfahrzeugen und vorbei an Haufen scharfer, ungesicherter Granaten und Raketen.
Nach weiteren 20km wird bei N17°59'47'', E18°15'58'', die mit Stangen markierte alte Piste nach Zouar wieder erreicht.
Nach 290km Sand-, Kies und Oued-Fahrten erreicht man den Militär-Checkpoint Enneri Maro, N19°50'46'', E16°57'54'', 32km weiter bei N20°04'34'', E16°55'09'' neuerlicher Checkpoint des Militärs. Der weitere Pistenverlauf wird steiniger und gebirgiger, bis 554km ab Faya Zouar erreicht wird.
In Zouar ist ein Militärstützpunkt und kleiner Markt zu finden, aber nicht immer Treibstoff. Trostloser Ort in traumhaft schöner Landschaft.
Die Piste führt westlich durch grandiose Schluchtenlandschaft mit Felsgravuren an den Wänden. Auf dem Weg nach Bardai oder Wour ist ein Führer erforderlich, um nicht in verminte Regionen zu geraten.Nach 45km Fahrt wird bei N20°25'36'', E16°14'53''das Talende erreicht. Das nach N führende, breite Arkiafera-Tal, vorbei an Wour und den Aiguilles de Sissé zum Korizo-Paß in Richtung Libyen ist vermint. Die Piste nach Bardai führt deshalb gleich ab dem Ende des von Zouar kommenden Tales nach Norden auf kürzestem Wege zum Wasserloch von Sao, N20°36'48'', E16°15'20''.
Die Piste nach Wour führt östlich, außerhalb des Tales am Berghang entlang. Um sich zu den Aiguilles de Sissé zu begeben ist dringend ein speziell dort ortskundiger Führer erforderlich.
Das westlich von Zouar gelegene Tal zum Niger Enneri Mi und das Südwestlich von Wour gelegene, ebenfalls nach Niger führende Tal Enneri Sidi Abakenar sind vermint.
Von Sao führt die sehr steinige und gleichzeitig staubige, wackelige Piste durch die Berge zum 53km entfernten Wasserloch Yinde, N20°54'17'', E16°32'32''. Nach weiteren 5km wird auf 2.300m Höhe der Kraterrand des "Trou au Natron" bei N20°56'28'', E16°34'04'' erreicht.
Weiterfahrt auf sehr staubiger, steiniger, unebener Piste 77km nach Bardai, N21°21'14'', E17°00'01''. Meldung bei der Soupréfécture erforderlich. Großer Markt mit begrenztem Angebot, aber wichtigste Grundnahrungsmittel aus Libyen importiert erhältlich. Das Fass libyschen Dieselöls mit 200l kostete 50.000CFA=300DM. 20km vor Bardai links kleiner Wendekreisel mit Parkmöglichkeit zur Besichtigung des Tales von Gonoa N21°18'26'', E16°53'34''. Die von Bardai nach Aouzou führende Piste ist vermint.
4) Piste Bardai - Yebbi Bou - Miski - Faya
Weiterfahrt von Bardai nach Osten: Nach ca. 30km in Osouni N21°19'07'', E17°10'48'' Checkpoint. Die Piste führt durch z.T. bewohnte Täler, die wiederum teilweise vermint sind. Es muß streckenweise peinlich genau in den frischen Spuren gefahren werden.
Die neue, sehr steinige Piste folgt nicht dem Knick nach Norden östlich von Aderké bzw Kamai, sondern verläuft zunächst genau östlich zur Wasserstelle von Torotorom um dann mit leicht nördlicher Tendenz nach Osen weiterzuführen.
150km von Bardai entfernt erreicht man das malerische Dorf Yebbi Souma, N21°06'23'', E17°57'13'' und nach weiteren 36km Yebbi-Bou mit seinem traumhaften Palmengarten in der Schlucht unterhalb des Dorfes. Keine Einkaufsmöglichkeit, Wasser nur in der Schlucht, ohne Zufahrt für das Fahrzeug. 4km südlich Yebbi-Bou kleine Quelle, N20°55'45'', E18°07'43''.
Mit völlig intakten Geländefahrzeugen und örtlichem Führer kann evtl. von Yebbi-Bou der Emi Koussi nördlich umfahren werden und der Weg nach Gouro gefunden werden. Von dort reguläre Piste nach Ounianga Kébir.
Der Rückweg von Yebbi-Bou führt jedoch über die obengenannte Quelle nach Süden, westlich vorbei am unauffälligen höchsten Berg der Sahara, dem Emi Koussi in das 100km entfernte kleine Dorf Miski, N20°12'22'', E18°03'00''. Ein Brunnen befindet sich im Enneri Miski, mitten auf der Piste nahe dem Dorf.
Nach dem Verlassen des Enneri Miski (Miski-Tal) schlängeln sich die vereinzelten Spuren durch wechselweise steiniges und sandiges Gelände, ohne erkennbare Piste südlich auf die große, gut erkennbare, markierte Piste von Faya nach Zouar zu.
343km von Miski entfernt, auf der Piste von Zouar nach Faya gelangt man bei N18°00'25'', E 18°14'48'' auf große Haufen abgeladener, scharfer, libyscher Panzergranaten. Nach 31 weiteren Kilometern erreicht man bei 18°05'33'', E18°28'09'' einen Militär-Checkpoint und 9km weiter bei N18°08'18'', E18°31'45'' einen weiteren Checkpoint. Beide liegen bereits auf der nördlichen Umfahrung des verminten Pistenabschnittes westlich von Faya.
5) Piste Faya - Wadi Doum - Ounianga Kebir:
Die Piste von Faya nach Ounianga Kebir nimmt einen völlig anderen Verlauf, als in den IGN und Michelin-Karten verzeichnet! Sie verläuft zunächst strikt östlich, und nach ca. 120km, nach NO zu verlaufen.
Faya in Richtung Osten verlassen, nach 8km Kontrolle durch die Gendarmerie, 28km östlich Faya bei N17°57'10'', E19°09'28'' markierter Abzweig nach "OK" = Ounianga Kebir.
Gut erkennbare, aber weder trassierte, noch markierte Piste auf kiesigem, teilweise sandigem Untergrund. Nach 209km erreicht man die Senke des Wadi Doum mit einzelnen Hütten. Nach weiteren 18km bei N18°29'52'', E20°14'57'' den ehemals libyschen Befestigungswall zur Abwehr der tschadischen Truppen bei der Rückeroberung des Nord-Tschad. Nur 1km weiter der umzäunte Minengürtel mit vielen zerstörten Panzern und Geländefahrzeugen. ACHTUNG: Allerhöchste Gefahr beim Verlassen der Piste. In Bereich vor dem Wall bis hinter den Flughafen von Wadi Doum in keinem Fall die befahrene Piste und deren frische Spuren verlassen, in keinem Fall den umzäunten Bereich betreten, zahlreiche, scharfe Minen!
Flughafen von Wadi Doum, N18°29'52'', E20°14'57'', Militärkontrolle, die auf Anfrage und gegen Zigaretten und Kleingeld evtl. stolz die zerstörten libyschen Militäranlagen zeigt.
Die Senke von Ounianga Kebir, N19°03'12'', E20°29'28'' wird nach 80km zumeist sandiger Piste erreicht. Ounianga Kebir, sehr malerisch gelegene Oase am Lac Yoa, dessen Wasser sehr stark salzhaltig ist. Es können elementarste Grundnahrungsmittel gekauft werden, gelegentlich auch Treibstoff. Die von Norden aus Libyen über Kufra und Matan as Sarah eintreffenden Lastwagen mit Handelsware laden hier nicht ab, sondern fahren nach Faya weiter.
6) Ounianga Kébir - Ounianga Sérir - Fada:
Ounianga Kébir nach Ounianga Sérir (gesprochen Unianga Sachir) 56 km, von dort kann mit einen speziell ortskundigen Führer über die Depression von Mourdi nach Fada gefahren werden. Keine weiteren Informationen vorhanden.
7) Ouadi Doum - Fada:
Hier führt keine Piste, sondern vereinzelte Spuren auf 373km eine vielfach benutzte Karawanenroute entlang. Sandige, streckenweise steinige Piste mit schwieriger Durchquerung eines kleinen Dünengebietes. Mit Erreichen des Ennedi- Gebirges grandiose Landschaft mit herrlichen Felsnadeln in sandigen Ebenen. Wieder zunehmende, aber immer noch spärliche Besiedelung. Fada, Provinzhauptstadt des Ennedi, Meldung bei der Präfektur erforderlich, Markt mit Grundnahrungsmitteln, Treibstoff. Ausflug zum 73km entfernten Guelta d'Archei, N16°54'04'', E21°46'30'' dringend zu empfehlen. Riesiger Canyon mit permanenter Wasserstelle, an der die umliegenden Nomaden ihre Kamel und Ziegenherden tränken und selbst Wasser fassen. Wasser durch Tierexkremente extrem verschmutzt.
8) Fada - Biltine - Abéché
Im der Nähe von Fada gut markierte, sandige Piste. Später keine weiteren Markierungen, aber gut sichtbare Spuren. Flotte Fahrt mit Geländefahrzeugen möglich. Das auf den Karten verzeichnete Oum - Chalouba mit seiner Militärbasis wird nicht erreicht, sondern nach ca. 180km das 20km nordöstlich gelegene Kalait angefahren. Im Kalait Checkpoint, einfacher Markt, evtl. Treibstoff. Nach 110km wird Arada und nach weiteren 65km das wesentlich besser versorgte Biltine mit großem Markt, Treibstoff, Brot. Ab Biltine trassierte, flott zu befahrende Piste z.T. auf angelegtem Damm bis ins 92km entfernte Abéché. In Abéché Treibstoff aus Fässern erhältlich, großer Markt, einfache Werkstätten, Bäckerei, einfaches Restaurant, keine Bank, sudanesisches Konsulat, das kein Visum erteilt.
9) Abéché - Adré - El Geneina (Sudan)
Bei Abfahrt aus Abéché Kontrolle der Dokumente an der Ausfallstraße, gefolgt von 60km guter trassierter Piste bis zu sehr sandiger Oued- Durchfahrt und Schlagbaum. Danach gute, gelegentlich sandige, untrassierte Piste durch Savannenlandschaft. Nach 166km Adré mit Grenzformalitäten des Tschad. Wenige Kilometer weiter sudanesischer Grenzposten, der Papiere kontrolliert aber noch keine Einreiseabfertigung vornimmt. Noch vor dem 39km entfernten El Geneina erfolgt die Grenzabfertigung des Sudan.
In El Geneina Banken, großer Markt, Treibstoffversorgung fraglich.
SUDAN
10) El Geneina - Nyala - El Fasher:
Gute, breite Piste ins 154km entfernte Zalingei, ab dort ausgezeichnete Teerstraße bis Nyala.
In Nyala alle Versorgungsmöglichkeiten, evtl. Schwierigkeiten mit Treibstoff. Weiterfahrt in nördlicher Richtung auf harter, breiter, nicht zu verfehlender Piste in Richtung El Fasher.
El Fasher: Markt, evtl. Treibstoff.
11) El Fasher - Mellit - Karabatum - Jabal al Uweinat (Libyen):
ACHTUNG! Die Einreise nach Libyen über Jabal al Uweinat, also aus dem Sudan kommend, wird von den Libyern nur Arabern gestattet! Die Einreiseverweigerung kann dramatische Folgen haben. Die Libyer verweigern Europäern auch die Ausreise von Libyen in den Sudan, während die Sudanesen keine Einwendungen gegen deren Einreise haben.
ACHTUNG! Ab El Fasher bis Karabatum auf 900km tiefer, weicher Sand, jedoch keine Dünen. Es muss mit sehr hohem Treibstoffverbrauch auf diese sehr große Distanz gerechnet werden. Der MERCEDES 290GD brauchte über 40l/100km. Ab El Fasher fährt mittwochs und sonntags ein Lastwagen-Konvoi in 5tägiger Fahrt nach Kufra.
Ausfahrt aus El Fasher in nördlicher Richtung auf tiefen sandigen Spuren über riesige, rötliche, sehr flache, bewachsene Sandfelder. Nach 36km bei N13°58'32'', E25°27'47'' Dorf Umm Marahik mit geringer Versorgungsmöglichkeit. Weiterfahrt in tief eingefahrenen Spuren im Sand in das 35km entfernte Mellit N14°07'39'', E25°32'06''.
Mellit: Gutes Wasser kann aus Brunnen mit Motorpumpe gefaßt werden. Erstaunlich große Stadt mit relativ guter Versorgungsmöglichkeit, Markt, Treibstoff, Zollamt, Polizei, Security. Hier müssen nach dem Tanken die Ausreiseformalitäten aus dem Sudan vorgenommen werden. Treibstoff, sowie viele Versorgungsgüter kommen per Lastwagen aus Libyen. Es muss hier der gesamte Treibstoff für die Strecke bis in das 1.300km entfernte Kufra gebunkert werden und dies bei 800km treibstofffressender Sandfahrt. Sollte der Treibstoff trotz Vorsorge knapp werden, so kann versucht werden, libyschen Lastwagenfahrern etwas abzukaufen.
30km hinter Mellit erreicht man das Dorf Sajah, N 14°18'40'', E25°45'26'', Brunnen, kleine Läden. Weitere 46km danach bei N14°36'08'', E26°02'18'' das Dorf Madu. Davon 58km entfernt liegt Malha, N15°05'25'', E26°09'36''. Unbedingt sehenswert ist der nordöstlich gelegene ca 80m tiefe Krater mit Salzsee von Malha bei N15°07'39'', E26°10'32''. Er liegt in einem vom Ort aus gut sichtbaren Vulkan und dient den Nomaden der Region als Tränke und Salzlager für die Kamelherden. Es ist möglich, mit dem Geländewagen bis an den Kraterrand zu fahren.
Von Malha führt die unmarkierte Strecke nach 44km in ein Dorf bei N15°23'15'', E26°03'16'' und nach weiteren 38km nach Harra, N15°35'17'', E26°14'52, das eine Art Lastwagen-Rastplatz darstellt. 100km nördlich Harra endet die Vegetation und man erreicht auf vereinzelten Spurenbündeln im tiefen Sand nach 160km das Wadi Howar bei N16°57'26'', E26°04'04''.
Vom Wadi Howar führen viele, weit auseinanderlaufende, auf weiten Strecken verwehte Spurenbündel durch tiefen Sand nach Norden und erreichen nach über 400km den sudanesischen Polizeistützpunkt Karabatum, N 20° 13.49', E 25° 30.13' die letzten 100km vor Karabatum sind nicht durchgehend Sand, sondern auf weiten Strecken auch kiesiger und steiniger Untergrund. In Karabatum ist Meldung erforderlich, der Paß wird registriert, Wasser notfalls erhältlich. Hier passieren auch die LKWs und allradgetriebenen Omnibusse, die in ca 5tägiger Fahrt von Kuftra über Karabatum in das 600km entfernte Dongola fahren. Die Piste dorthin ist dem Vernehmen nach weit weniger sandig als die Piste nach Mellit.
Von Karabatum führt eine 200km lange Piste an die libysche Grenzstation Al Awaynat N21°52'10'', E24°48'22'' am Fuße des Jabal al Awaynat-Gebirges. Dort sind Einreiseformalitäten zu erledigen. Es ist ein kleines Geschäft mit wichtigen Grundnahrungsmitteln vorhanden und notfalls kann von der Polizei Benzin oder von libyschen Lastwagen Dieselöl erworben werden. Die Ein- und Ausreise wird seit 1992 bis heute nur Arabern, nicht jedoch Europäern oder Schwarzafrikanern gestattet! Wasser muß von der 8km östlich, direkt am Fuß des Berges im Fels gelegenen Wasserstelle Ayn al Gazal, N21°48'50'', E24°51'29'' geholt werden. Am 3.Februar 1994 sprach der Internationale Gerichtshof in Den Hag den zwischen Libyen und dem Tschad umstrittenen Aouzu- Streifen dem Tschad zu. Libyen hat daraufhin diesen Landstreifen unter UNO-Überwachung bis zum 30. Mai geräumt. Die international anerkannte Grenze verläuft jetzt so, wie sie in der IGN-Karte schon immer eingezeichnet war. Eine Einreise von Libyen aus in den Nord-Tschad ist Europäern jedoch weiterhin nicht möglich.